"Instrumentenaufbereitung ist mit einer besonderen Verantwortung gegenüber den Patienten verbunden", weiß Birgit Klusmeier, Leiterin des Kompetenz Centers Medizin und Gesundheit der TÜV SÜD Akademie. Darum ist es besonders wichtig, dass Desinfektion, Reinigung und Sterilisation nur von sachkundigem Personal vorgenommen werden. Ein Arzt oder Praxisinhaber kann diese Sachkunde aber nur sicherstellen, wenn er sich intensiv mit dem Kenntnisstand seiner Mitarbeiter auseinandersetzt und dafür Sorge trägt, dass alle nötigen Nachweise erbracht werden. Der Gesetzgeber setzt enge Rahmenbedingungen, um den größtmöglichen Schutz der Patienten zu gewährleisten. Das bedeutet, dass im Zweifelsfall auch haftungsrechtliche Konsequenzen drohen. Praxisinhaber sollten sich also dringend mit der fachgerechten Aufbereitung von Sterilgut auseinandersetzen. "Leider ist das Wissen um diese Thematik in der Praxis oft nicht vorhanden", erläutert Klusmeier. Bildungsangebote wie der "Intensivkurs Aufbereitung von Sterilgut und Medizinprodukten in der Arztpraxis" der TÜV SÜD Akademie können hier für Klarheit und Sicherheit sorgen.
Gesetzlich klar geregelt: die personellen und sachlichen Anforderungen an das Praxispersonal
Die rechtliche Situation in Deutschland ist eindeutig. Die hygienische Aufbereitung von Medizinprodukten wird u.a. durch die Regelungen im Medizinproduktegesetz (MPG) und in der Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetreibV) in Verbindung mit den RKI Richtlinien konkretisiert.
So muss der Sterilisiervorgang nach den anerkannten Regeln der Technik sowie den Arbeitsschutz- und Unfallverhütungs-Vorschriften erfolgen und darf nur qualifiziertem Personal übertragen werden.
Dabei ist zu beachten, dass zur Aufbereitung nicht nur Reinigung, Desinfektion, Verpackung und Sterilisation einschließlich der damit zusammenhängenden Arbeitsschritte gehören, sondern dass diese auch die Prüfung und ggf. Wiederherstellung der technisch-funktionellen Sicherheit umfasst. "Gerade hier finden sich in der Praxis mehrmals schwere Defizite, sei es in der Durchführung oder in der Dokumentation", weiß Birgit Klusmeier. Denn die Aufbereitung von bestimmungsgemäß keimarm oder steril zur Anwendung kommenden Medizinprodukten ist unter Berücksichtigung der Angaben des Herstellers mit geeigneten validierten Verfahren durchzuführen, so dass der Erfolg dieser Verfahren möglichst nachvollziehbar gewährleistet ist und die Sicherheit und Gesundheit von Patienten, Anwendern oder Dritten nicht gefährdet wird.
Wissenstand mit der TÜV SÜD-Checkliste abfragen
Für eine Überprüfung der Fachkenntnis der ausführenden Mitarbeiter hat die TÜV SÜD Akademie jetzt eine Checkliste entwickelt, um Ärzten und Praxismitarbeitern die wichtigsten Eckpfeiler des sensiblen Themas anschaulich vor Augen zu führen. "Wenn bei diesem einfachen Test Fragen nicht klar mit 'Ja' beantwortet werden können oder Unklarheiten auftreten, ist Achtsamkeit geboten und es besteht dringender Handlungsbedarf in Sachen Fachwissen oder Organisationsanforderungen", meint Birgit Klusmeier. "Der Selbstcheck fragt die grundlegenden Anforderungen ab, da gibt es kaum Spielraum."
Die TÜV SÜD Akademie bietet erstmals spezielle Kurse, die gesetzliche Grundlagen und praktische Anwendung optimal verbinden. Besonderes Plus: Im Hygiene-Mobil der Firma Dios können Teilnehmer den gesamten Prozess Schritt für Schritt einüben und im praktischen Umgang lernen, die Fehlerquellen frühzeitig zu erkennen und sicher auszuschalten.
Aktuelle Veranstaltungstermine:
- 01.12.2011 im TÜV SÜD Akademie Training Center Nürnberg
- 02.12.2011 im TÜV SÜD Akademie Training Center München
Weitere Informationen dazu unter www.tuev-sued.de/akademie.
Die TÜV SÜD Akademie ist einer der führenden Aus- und Weiterbildungspartner für Industrie, Handel, Gewerbe und Privatpersonen. Mit weltweit 500 Mitarbeitern an über 80 Standorten wird aktuelles Know-how aus den Bereichen Management, Gesundheit und Technik praxisnah vermittelt. Die bei der TÜV SÜD Akademie erworbenen Qualifikationen und zertifizierten Abschlüsse erfüllen höchste Qualitätsanforderungen und genießen deshalb weltweites Ansehen.