Unter den potenziellen Berufsrückkehrerinnen sind Frauen mit und ohne Ausbildung, mit und ohne Zuwanderungsgeschichte. Fast alle haben mit dem Berufseinstieg gleichzeitig das Problem der Kinderbetreuung zu lösen. "Die Familienzentren, die neben der Kita auch soziale Unterstützung für Familien im Stadtteil anbieten, sind deshalb ideal, um die große Zielgruppe mit ersten, niedrigschwelligen Beratungsangeboten anzusprechen", so PD Dr. Sybille Stöbe-Blossey vom IAQ, die das Projekt leitet. Düsseldorf, Gelsenkirchen, Hamm, die StädteRegion Aachen, der Kreis Borken und der Rhein-Erft-Kreis beteiligen sich, und das NRW Arbeitsministerium stellt Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds bereit.
Auf der Fachtagung diskutieren über 80 Beteiligte aus NRW, wie Kooperationen zwischen arbeitsmarkt- und jugendhilfebezogenen Akteuren aussehen könnten: Wie lässt sich die Struktur von Familienzentren nutzen, um diese Angebote - etwa über speziell im Projekt entwickelte Elternkurse - bekannt zu machen, welche Fortbildungen sind nötig? Aus der Praxis stellen sich weitere Fragen: Berufstätige Mütter benötigen häufig eine Randzeitenbetreuung - wie organisiert man sie? Sucht man erst die Kinderbetreuung, dann den Arbeitsplatz - oder umgekehrt? Wie kommen Niedrigqualifizierte aus der Sackgasse? Lässt sich ein Wiedereinstieg mit Kind unter 3 schaffen, und (wie) kann der Arbeitgeber helfen? Vorgestellt werden auch Erfahrungen aus dem Programm "Gute Arbeit für Alleinerziehende" - sogar der Fachkräftemangel könnte Alleinerziehenden eine Chance bieten.
Im Projekt geht es auch darum, Veranstaltungskonzepte, Informationsmaterialen und Fortbildungen zu entwickeln. Erste so genannte "Kooperative Fortbildungen" für Fachkräfte aus Jugendhilfe, Arbeitsagenturen oder Jobcentern haben bereits stattgefunden. Diese Zusammenarbeit wird in den nächsten Monaten weiter entwickelt: In den Familienzentren der Projektregionen werden Veranstaltungen stattfinden, mit denen Mütter für das Thema Berufseinstieg sensibilisiert und mit ersten Informationen versorgt werden sollen. Diese Praxis-Konzepte werden in einem Transferhandbuch dokumentiert, damit sie landesweit abrufbar sind.