Die Arbeitswelt wird nicht nur aufgrund des demographischen Wandels "älter", also weil die geburtenstarken Jahrgänge in die Jahre kommen. Auch mehr Frauen arbeiten und ein Trend zum späteren Renteneintritt ist festzustellen - für beide Geschlechter, in Ost- und Westdeutschland sowie in allen Qualifikationsstufen. "Angesichts dieser positiven Entwicklungen darf aber nicht aus dem Blick geraten, dass nur eine Minderheit die heutige Regelaltersgrenze von 65 Jahren in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung erreicht", warnt der IAQ-Arbeitsmarktforscher Dr. Martin Brussig.
Wie die IAQ-Berechnungen auf Grundlage der Beschäftigtenstatistik der Bundesagentur für Arbeit zeigen, bestehen zwischen den Branchen große Unterschiede: überdurchschnittlich viele Ältere sind etwa in der öffentlichen Verwaltung tätig, in der vier von zehn Mitarbeitern über 50 sind (39,1 Prozent). Auf jeden Dritten trifft das im Bergbau, in der Energieversorgung, Abwasserwirtschaft und im Wohnungswesen zu. Allerdings gibt es in diesen Branchen einen hohen Anteil von Altersteilzeit - viele der als beschäftigt Registrierten sind faktisch nicht mehr im Betrieb tätig.
Besonders niedrig ist die Zahl der Älteren im Gastgewerbe sowie in der Informations- und Kommunikationsbranche. Auch im Baugewerbe liegt der Ü50-Anteil mit 23 Prozent klar unter dem Durchschnitt aller Beschäftigten (26,2 Prozent).