Gemeinsam mit Thorsten Kalina hat sie für die Studie "Frauen im Niedriglohnsektor in NRW" im Auftrag des DGB NRW Daten des sozio-ökonomischen Panels ausgewertet. Demnach stellten Frauen im Zeitraum 2004 bis 2007 fast 70 Prozent der Niedriglohnbeschäftigten in Nordrhein-Westfalen, obwohl ihr Anteil an allen Beschäftigten nur 49,4 Prozent betrug. Im Jahresdurchschnitt waren damit rund 900.000 Frauen in NRW von Niedriglöhnen betroffen. Arbeitete Ende der 1990er Jahre gut jede fünfte Frau für Niedriglohn, ist es inzwischen mehr als jede Vierte. Bei den Männern ist demgegenüber nur gut jeder Zehnte betroffen.
Unter den gering Qualifizierten ist der Niedriglohnanteil mit knapp 42 Prozent deutlich höher als bei Beschäftigten mit Berufsausbildung, unter denen nur etwa jeder Fünfte von Niedriglöhnen betroffen ist. In NRW weisen stärker als im übrigen Westdeutschland die unter 25-Jährigen den weitaus höchsten Niedriglohnanteil auf, wobei bei der Auswertung Auszubildende ausgeklammert wurden. Unter allen Niedriglohnbeschäftigten in NRW sind aber wie auch in Westdeutschland Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung und aus den mittleren Altersgruppen deutlich in der Mehrheit.
Die Branchen, in denen die meisten aller Niedriglohnbeschäftigten arbeiten, sind in NRW das Gesundheitswesen (17,7 Prozent), der Einzelhandel (16,8 Prozent) und Dienstleistungen für Unternehmen (10,7 Prozent). Hier konzentriert sich auch die Niedriglohnbeschäftigung der Frauen.
Kalina, Thorsten / Weinkopf, Claudia, 2009: Frauen im Niedriglohnsektor in Nordrhein-Westfalen: Auswertung auf Basis des sozio-ökonomischen Panels (SOEP) für den DGB Bezirk NRW (gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. In: Tietjen, Carmen (Red.): Niedriglohnsektor wächst rasant: Sonderausgabe Januar 2009. Informationen zum Arbeitsmarkt. Düsseldorf: DGB Bezirk NRW, S. 6-23