„Die neue Entwicklung, der sich die Universität nun unterzogen sah, teilweise auch schändlicherweise an sich selber vollzog, passte mir nicht. Aber das ist noch viel zu zurückhaltend ausgedrückt: Sie kotzte mich an.“ So formuliert es der namenlose Ich-Erzähler des Romans. Ein Herr, der zwar gerne doziert, sich selbst aber als das krasse Gegenteil eines Universitätsdozenten beschreibt. Über die Welt der Wissenschaft und Hochschule erfährt er aus erster Hand durch seinen Nachbarn, Herrn Müller-Holz, einem jungen Germanistik-Dozenten, mit dem er sich sein Badezimmer teilt.
Als Handlungsort wählte Helmut Schrey eine finstere wissenschaftliche Provinz in Deutschland. Die deutsche Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte vergleicht er mit dem Auf und Ab und dem Heiß und Kalt der Seefahrt eines alten Seemanns, der – ähnlich wie der Ich-Erzähler – geistig etwas verwirrt zu sein scheint. Die Welt der Wissenschaften zum Thema seines Romans zu machen, scheint Schrey durchaus plausibel, wenn er im Vorwort schreibt: „Dürfte doch schwerlich zu leugnen sein, dass sich die mannigfachen Verrücktheiten, zu denen Menschen, vor allem auch hochintelligente Menschen fähig sind, ganz besonders einsdrucksvoll in der Welt der Wissenschaften und Universitäten zu entwickeln pflegen.“
Helmut Schrey war von 1972 bis 1975 Gründungsrektor der Gesamthochschule Duisburg. Der mittlerweile emeritierte Anglistik-Professor der Universität Duisburg-Essen hat bereits zahlreiche Werke veröffentlicht. Darunter fachwissenschaftliche, hochschulpolitische und belletristische Buchveröffentlichungen sowie Aufsätze, Gedichtbände, Romane, Erzählungen, Skizzen und Parodien.