Für Gabriel, der als einziger UDE-Student in Bangkok um eine Medaille kämpft, ist es bereits die zweite Universiade-Teilnahme nach 2005. Schon das darf er als Erfolg verbuchen, zumal der adh die Nominierungskriterien erneut angehoben hatte, um ein schlagkräftiges Team zu stellen. Im vorolympischen Jahr tritt in Bangkok ein hochklassiges Teilnehmerfeld mit zahlreichen Top-Athleten in den insgesamt 17 Sportarten an. Der angehende Lehrer für Sport und Englisch weiß um die starke internationale Konkurrenz auf der Matte – vor allem auch aus Asien. „Die Leistungsdichte gerade im Taekwondo ist sehr hoch. Da muss schon alles passen, damit auch eine Medaille herausspringt.“ Dennoch gibt sich Gabriel kämpferisch: „Ich reise nicht zum Spaß nach Bangkok!“
An internationaler Erfahrung mangelt es dem UDE-Studenten und Mitglied der deutschen Nationalmannschaft nicht. Mit acht Jahren zum Taekwondo gekommen, hat der für den TVG Holsterhausen startende Sportler viele Siege und Titel erringen können: drei Deutsche Meistertitel, Gold bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften, bei den Austria Open und den Dutch Open. Hochschulmeister war er 2006 und Deutscher Vizemeister 2007. Große internationale Erfolge errang er 2002 als Dritter bei den Europameisterschaften und 2001 als Europacup-Sieger.
Noch bleiben Gabriel in der thailändischen Hauptstadt ein paar Tage Zeit zum Akklimatisieren und Trainieren. Am 10. August erst fallen bei der Universiade die Entscheidungen in seiner Gewichtsklasse bis 78 kg. „Hochmotiviert und gut vorbereitet“ fühlt sich der 26-Jährige, der eines vermeiden möchte: einen Wettkampfverlauf wie 2005 in Izmir. Damals musste er sich mit einem unbefriedigenden neunten Platz aus dem Turnier verabschieden.
Eine weitere Chance, sich bei einer Universiade zu platzieren, wird er auch definitiv nicht bekommen. 2009 in Belgrad wird Mathias Gabriel 28 Jahre sein, und da heißt es in den Statuten der Studenten-Weltspiele eindeutig: zu alt.