zwischen türkischen Wurzeln und deutscher Sozialisation. Was sich bei Cevikkollu dadurch ausdrückt, dass er "wir Deutsche" ebenso sagt wie "wir Türken". Sein Vaterland nennt er "Fatihland" - eine schizophrene Mischwelt, die er folgendermaßen auf den Punkt bringt: "Ich sehe aus wie Ali, spreche aber wie Hans." Genauso vielseitig und doppelbödig beginnt Fatih Cevikkollu sein vielfach ausgezeichneten Soloprogramm.
Fatihland. Das liegt irgendwo zwischen Köln, der Türkei und dem Rest der Welt, zwischen urkomischer Comedy und beißendem politischen Kabarett. Hintergründig, wortgewandt, selbstironisch.
Er gehört zu den großen Überraschungen auf den deutschen Bühnen: Fatih Çevikkollu begeistert mit "Fatihland" Zuschauer und Fachleute gleichermaßen. Zum besten Newcomer des Jahres 2006 avancierte er mit dem Gewinn des "Prix Pantheon" Jurypreis, dem renommiertesten Kleinkunstpreis für den Bereich Kabarett und Comedy im deutsch-sprachigen Raum. "Mit Fatih Çevikkollu zeichnet die Jury einen jungen Komiker aus, für den Integration Kabarettistensache ist. Er schafft mit Liebe und Selbstironie einen urkomischen Brückenschlag zwischen seinen beiden Kulturen: der deutschen und der türkischen. Seine Sicht der Dinge bringt die Zuschauer nicht nur zum Lachen, sie wirkt auch in deren Köpfen weit über den Abend hinaus," hieß es in der Begründung. Im April 2007 erhielt er zudem den Handelsblatt Kabarettpreis "Sprungbrett 2007" im Düsseldorfer Kom(m)ödchen.
Auf der Bühne erzählt der aus Köln stammende Schauspieler und Kabarettist mit dem Blick eines in Deutschland geborenen Türken und einer gehörigen Prise Selbstironie über seine Kindheit in der Rheinmetropole, die stundenlangen Autofahrten zu Beginn der Sommerferien in die Heimat, über Bauchtanzkurse in der Volkshochschule und über den Deutschen in sich "Ich spürte in mir die Lust am Recht auf Empörung". Fatih Çevikkollu präsentiert intelligente und hintergründige Unterhaltung, in dem er zielsicher absurde Vorurteile und Ansichten im Zusammenleben zwischen Deutschen und Türken aufs Korn nimmt. Dabei schafft er gekonnt den Spagat zwischen Kabarett und Comedy. "Ich kann viele Dinge einfach ansprechen, mich damit humorvoll auseinandersetzen und dazu beitragen, dass auch Ali und Hans da draußen mehr Verständnis für einander haben."
Sein schauspielerisches Handwerk erlernte Fatih als erster an der Hochschule Ernst Busch in Berlin zugelassener Türke. Später, bis 2004, war er Ensemblemitglied im Schauspielhaus Düsseldorf, wo er in Stücken wie "Antigone" und " Prinz Friedrich von Homburg" zu sehen war. Bekannt geworden ist Fatih Çevikkollu u.a. durch seine TV-Rolle als Murat in "Alles Atze" wo er neben Atze Schröder die zweite Hauptrolle stellte.
Für alle, die es im Frühling verpasst haben, bringt Fatih Çevikkollu sein Soloprogramm ein letztes Mal für einen Abend auf die Sommerbühne. Im Frühjahr 2009 kommt er mit seinem neuen Programm zurück in die ufaFabrik.
Weiter Informationen und Tourtermine gibt es unter:www.fatihland.de