Die Rapsproduktion wird aufgrund des Anbaurückgangs zur Ernte 2008 europaweit erheblich geringer ausfallen als erwartet. Zudem herrschen in einigen osteuropäischen Ländern, die in den vergangenen Jahren den Rapsanbau erheblich ausgeweitet haben, zurzeit sehr trockene Verhältnisse. Dadurch wird die laufende Aussaat erschwert, was vermuten lässt, dass auch hier die Anbaufläche für Raps sinken wird. Das zusammengenommen wird zu weiter steigenden Rapspreisen führen. Das bestätigte auch Th. Mielke, Oilworld Hamburg und begründete dies mit dem steigenden Biodieselverbrauch in Europa. So wird z. B. in Frankreich die gesetzliche Zumischquote für Biodiesel von zurzeit 3,5 % per 01.01.08 auf 5,75 % erhöht. Das alleine führt schon zu einem Mehrverbrauch von ca. 0,9 Mio. t Biodiesel. Mielke führte als weiteren Faktor für steigende Rapspreise die sehr schlechte Sonnenblumenernte in Osteuropa und damit die Unterversorgung des Marktes mit Sonnenblumenöl im Speiseölmarkt aus.
Die zurzeit sehr hohen Getreidepreise sollten nicht dazu führen, den Raps in der Fruchtfolge zu reduzieren. Die Vorzüglichkeit des Rapses bleibt durch seinen hohen Vorfruchtwert in Zukunft erhalten und wird aufgrund der steigenden Erlöse weiter erhöht.
In Deutschland kommt die Aussaat aufgrund der vielerorts erheblichen Niederschläge in diesen Wochen nur schleppend voran. Die in der UFOP zusammengeschlossenen deutschen Rapszüchter informieren, dass mit den neuen und modernen Rapssorten eine sichere Aussaat auch in der ersten Septemberdekade noch möglich ist.