Oberbürgermeister Kaminsky brachte in seiner Begrüßung zum Ausdruck, dass Hanau stolz darauf sein könne, solch vorbildliche Unternehmen wie Umicore in der Stadt zu haben. Umicore bekenne sich zum Standort Hanau und engagiere sich im Rahmen seines Bekenntnisses zur nachhaltigen Entwicklung als guter Nachbar in vielerlei Hinsicht, aktuell durch Unterstützung der Märchenfestspiele. Hanau sei 2002 republikweit die erste Kommune gewesen, die das Audit Beruf und Familie angepackt habe und sich habe zertifizieren lassen. Unsere Volkswirtschaft brauche das Potential qualifizierter weiblicher Arbeitskräfte künftig immer mehr, um wachsen zu können. Für dieses Ziel müssten Stadt und Privatwirtschaft kooperieren.
Den Kontakt zu Umicore hatte Imke Meyer, Projektleiterin " Audit Beruf und Familie" im Hanauer Rathaus, geknüpft. Ihr Beweggrund: "Der Blick über den Tellerrand hinaus ist für unsere mittlerweile zweite Re-Auditierung wichtig."Umicore-Vorstand Dr. Frank Steibert meinte, von allen von Unternehmen zu zahlenden Steuern sei ihm die Gewerbesteuer am sympathischsten. denn hier sehe er, wo das Geld bleibe, etwa in Infrastruktur, Schulen oder Kindergärten.Er stellte den Gästen der Stadtverwaltung zunächst das Unternehmen mit weltweit 14.000 Beschäftigten vor. In Hanau arbeiten rund 1200 Menschen in den Bereichen Technical Materials, Automotive Catalysts, Heterogeneous Catalysts Elektronic und Platinum Engineered Materials und Edelmetallmanagement.Eine nachhaltige Entwicklung gehört zur Unternehmenskultur, das gilt für die Ökologie ebenso wie für die Mitarbeiterzufriedenheit.Personalmanager Kurt Eisenbeis verwies darauf, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf künftig immer wichtiger werde, um hoch qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen. Daher strebt Umicore eine betriebsnahe Kinderbetreuung an, ebenso die Flexibilisierung von Arbeitszeit, -ort und - organisation.
Auf welchen Weg sich Umicore dabei begeben hat, konnte die städtische Delegation bei einem Rundgang anhand einiger Gespräche mit Mitarbeitern erfahren. Schon vor Jahren hat das Unternehmen flexible Arbeitszeitmodelle eingeführt, um beweglicher und schneller zu werden, aber auch den Beschäftigten mehr Zeitsouveränität zu geben. Kleinere Gruppen sprechen Arbeitsabläufe und Arbeitszeit untereinander ab; tägliche Informationsrunden mit der Bereichsleitung dienen der Abstimmung auf kurzem Wege. Wie zufrieden die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind, zeigt sich u. a. am niedrigen Krankenstand, aber auch in der regelmäßig durchgeführten Mitarbeiterbefragung.
Oberbürgermeister Kaminsky brachte abschließend zum Ausdruck, dass der Besuch großen Eindruck bei den städtischen Führungskräften hinterlassen habe. Bei einem Gegenbesuch sollen Umicore-Vertreter erfahren, wie die Unternehmung Stadt Hanau Beruf und Familie gedeihlich zu vereinbaren versucht.