Kuhn begann seine Karriere 1976 als Forscher im Bereich der Galvanotechnik der damaligen Degussa AG in Hanau-Wolfgang, für die er eine Reihe von Erfindungen anmelden konnte. Bereits frühzeitig engagierte er sich als Vertrauensmann und später als Betriebsratsmitglied. Im Jahre 2000 wurde Werner Kuhn als Betriebsratsvorsitzender der dmc², in die die Degussa ihre Edelmetallaktivitäten ausgliederte, gewählt. Im August 2003 wurde dieses Geschäft von der Umicore übernommen.
In diesen Jahren, die von mehreren Eigentümerwechseln und Betriebsübergängen geprägt waren, leistete Werner Kuhn eine überaus engagierte und sehr erfolgreiche Betriebsratsarbeit und hatte einen erheblichen Anteil an der Sicherung der Arbeitsplätze, so Peter Kamm, der neue Vorsitzende des Betriebsrates in seiner Ansprache.
"Ich habe sehr viel von Werner Kuhn gelernt, und eigentlich hat er 80 % der Arbeit im Betriebsrat gemacht, auch wenn er immer ausdrücklich erwähnte, dass das Team das geleistet hat" so Kamm weiter. "Er hinterlässt ein gut geführtes Team und auch gute Ergebnisse". So können sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Jahr 2007 über die höchste Erfolgsbeteiligung freuen, die die Umicore bisher an die Beschäftigen gezahlt hat. Und auch die Schaffung von über 60 neuen Arbeitsplätzen im vergangen Jahr am Standort Hanau freuen Werner Kuhn und machen ihm den Abschied etwas leichter.
Wolfgang Werner von der Gewerkschaft IG BCE zeichnete Kuhn mit der silbernen Ehrennadel für die in der Chemiegewerkschaft geleistete Arbeit aus und bedankte sich für die konstruktiv-kritischen Beiträge, die die Arbeit immer bereichert hätten.
Martin Hess, Mitglied des Konzernvorstands der Umicore, würdigte in seiner Laudatio das außerordentliche Engagement sowie den Weitblick Kuhn s in den bewegten Jahren nach der Ausgliederung. Hess und Kuhn kennen und schätzen sich seit den
"Anfängen" in 2000. "Dass die Zusammenarbeit zwischen Geschäftsleitung und Betriebsrat so konstruktiv und erfolgreich sein kann, ist nicht überall so normal wie bei Umicore. Und das ist ganz wesentlich auch ihr Verdienst" führte Hess weiter aus. "Wir alle haben Beispiele vor Augen, wo Betriebsräte eine Blockadehaltung gegenüber der Entwicklung eines Unternehmens einnehmen". Kuhn habe Veränderungen immer auch als Chance gesehen und es verstanden, durch konstruktive Mitgestaltung der Rahmenbedingungen die Mitarbeiter auf diesem Weg mitzunehmen. Hess schloss mit dem Dank für die gute Zusammenarbeit und wünschte Werner Kuhn einen ebenso interessanten wie angenehmen nächsten Lebensabschnitt und dem neuen Betriebsratsvorsitzenden Peter Kamm alles Gute und eine glückliche Hand.