Badegewässer an der Küste oder an Seen und Flüssen sind nicht nur zum Baden da, sondern sie sind wie alle Gewässer vielfältigen Einflüssen und Nutzungen und damit möglichen Verschmutzungen ausgesetzt. Daher wird die Wasserqualität regelmäßig überprüft. Seit Inkrafttreten der ersten EU-Badegewässerrichtlinie 1976 hat sich die Qualität der Badegewässer sehr verbessert und ist seit 2001 auf hohem Niveau stabil. Seit 2008 gilt auch für deutsche Badegewässer eine neue EG-Badegewässerrichtlinie.
In der Badesaison 2009 wurden in Deutschland 2279 Badegewässer nach dieser Richtlinie überwacht. Davon lagen 373 an der Küste von Nord- und Ostsee, 1873 an Binnenseen und 33 an Flüssen. Die geringe Anzahl an Flussbadestellen ist auf ein grundsätzliches Problem zurückzuführen. Die meisten Flüsse haben eine schwankende Wasserqualität und führen insbesondere nach starken Regenfällen große Mengen an Verunreinigungen mit sich. Daher lässt sich eine konstant gute Wasserqualität bei Flüssen nur selten erreichen. Von den 33 Flussbadestellen waren vier wegen Problemen mit Verunreinigungen geschlossen. Manchmal stehen auch eine starke Strömung oder die Schifffahrt einer Nutzung als Badegewässer im Wege.
Die regelmäßige Untersuchung der Wasserqualität der Badegewässer ist aber nur ein Instrument, um den Schutz der Badenden vor Verunreinigungen zu erreichen. Das Umweltbundesamt (UBA) begrüßt, dass nach der neuen Richtlinie zusätzlich ein aktives Management der Badegewässer gefordert wird. So müssen die Bundesländer für jedes ihrer Badegewässer bis 2011 ein so genanntes Badegewässerprofil erstellen, das - unter anderem - alle Verschmutzungsquellen, die die Qualität des Wassers beeinflussen könnten, sowie mögliche Probleme mit Cyanobakterien (Blaualgen) aufzeigt. Damit können mögliche Gesundheitsgefahren bereits im Vorfeld erkannt und entsprechende Abhilfemaßnahmen eingeleitet werden. Im letzten Jahr waren 16 Badegewässer zeitweise oder ganz wegen erhöhten Vorkommens von Cyanobakterien geschlossen. Hier sind weitere Maßnahmen zur Vermeidung der Überdüngung der Gewässer notwendig.
Die EG-Badegewässerrichtlinie fordert eine umfassende Information und Beteiligung der Öffentlichkeit. Die Überwachungsbehörden müssen spätestens 2012 die Badegewässerprofile zu jedem Badegewässer der Öffentlichkeit über Aushänge oder Internet zugänglich machen und die aktuellen Analysenergebnisse zeitnah veröffentlichen. Eine Liste der Badegewässer muss vor Beginn der Badesaison aufgestellt werden. Sollte die jeweilige Lieblingsbadestelle nicht auf der Liste stehen, geben die zuständigen Länderbehörden gerne Auskunft.
Jedes Jahr werden die Ergebnisse der vorangegangenen Badesaison im Internet veröffentlicht: http://www.eea.europa.eu/....
Der EU-Badegewässerreport 2009 steht im Internet zum kostenlosen Download zur Verfügung: http://www.eea.europa.eu/....
Daten zur aktuellen Wasserqualität in der Badesaison 2010 gibt es auf informativen Internetseiten der Bundesländern, die über das Bundesumweltministerium abrufbar sind: http://www.bmu.de/....