Das Börsenportal www.boersennews.de (1,95 Mio. Besuche im Monat*) nahm die Stimmungslage zwischen Flensburg, Garmisch-Partenkirchen, Görlitz und Saarbrücken zum Anlass, seine Nutzer in einer mehrwöchigen Umfrage (5.109 Stimmen) nach ihrer Meinung zu fragen: "Wünschen Sie sich die D-Mark zurück?" Das Ergebnis der Umfrage: Aktuell können sich 58% (2.963 Stimmen) der Befragten vorstellen, dass die D-Mark den Euro als Zahlungsmittel in der Bundesrepublik ablöst. Nur 42% (2.146 Stimmen) antworteten: "Der Euro ist gut für uns alle - Wir sollten ihn behalten."
Das Ergebnis ist vor dem Hintergrund der "Euro-Schulden-Sippenhaft" nicht verwunderlich. Bereits im Juni 2010 führte boersennews.de diese Umfrage durch. Vor zwei Jahren meinten nur 39% der Befragten, die D-Mark solle wieder eingeführt werden. Dies ist eine Steigerung um etwa 50%. Im Gegensatz dazu nahm die Zustimmung zum Euro um knapp 31% ab - von 61% (2010) auf 42% (2012). "Diese Bedenken in der Bevölkerung - und auch vieler Ökonomen - gegenüber den Rettungspaketen wird von der deutschen Politik nahezu komplett ignoriert. Schlimmer noch, sie wird als verantwortungslos und unverantwortlich gebrandmarkt. Aktiver kann man Demokratie-Abbau nicht betreiben", so schätzt Sebastian Hahn von börsennews.de die Ergebnisse ein.
Die Sorge der Deutschen ist nicht unberechtigt. Denn die, von Seiten der Politik gerne als alternativlos dargestellte Euro-Rettung, bringt Deutschland an den finanziellen Abgrund und bedeutet das Ende der finanzpolitischen Selbstbestimmung der Bundesrepublik. Zurzeit berät noch das Bundesverfassungsgericht darüber, ob Deutschland seine Finanzhoheit verliert und so für die Milliarden an Schulden anderer Euro-Krisen-Staaten in Haftung genommen werden kann.
Während die Wiedereinführung der Drachme in Griechenland schon längst offen diskutiert wird, wächst auch der Wunsch der Deutschen nach ihrer alten stabilen D-Mark. Denn die ehemalige Währung der Bundesrepublik steht immer noch für ein wirtschaftlich starkes und selbstbestimmtes Deutschland. "Die politische Mehrheit behauptet, der Euro sei quasi zwingend für ein friedliches Europa. Tatsache ist: Wohl noch nie in den letzten fünf Jahrzehnten war die Stimmung zwischen den west-europäischen Völkern so negativ, fast verfeindet, wie heute. Das ist Absurdistan!" kritisiert Hahn die politische Situation weiterhin. Der Euro repräsentiert ein angeknackstes Wirtschafts- und Währungssystem - nicht nur in der Welt, in Europa, sondern vor allem in Deutschland.
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