Wenn der Ryanair-Fluggast, der gerade auf dem Flughafen München-West gelandet ist, mitten im Nichts die Münchner Frauenkirche sucht, wird er dies wohl vergeblich tun. Und anstatt im Hofbräuhaus ein echtes bayerisches Bier zu genießen, findet er nur das saftige Grün des Allgäus wieder.
Ryanair möchte mit diesem Vorgehen seinen Kunden vor allem eine grobe Orientierung geben, wo sie sich befinden, wenn sie das Flugzeug verlassen. Seit Jahren werben die Iren deswegen für ihre Zielflughäfen mit den Namensbezeichnungen großer Städte. Und so landen die Passagiere nicht in München, sondern in Memmingen im Unterallgäu. Hier locken zwar ebenfalls einige Sehenswürdigkeiten, wie das Siebendächerhaus und das Kempter Tor, doch der an München interessierte Gast wird dies wohl kaum zu schätzen wissen.
Nichtsdestotrotz wird der ehemalige Militärflughafen Memmingen von Ryanair zu neuem Leben erweckt. Ab Oktober stehen Flüge für die Strecken "Bremen-München West" und "Stockholm-München West" auf dem Plan. Dabei liegt die Kreisstadt Memmingen rund 120 Kilometer von der bayerischen Hauptstadt entfernt.
Die deutsche Lufthansa hat nun Ihrem Ärger über die Benennung der ländlichen Flughäfen mit Metropolen-Namen in einem Politikbrief Luft gemacht. Mit ihrem Artikel "Orientierungsproblem: Bei Ryanair liegt München im Allgäu" machte sie auf diese Problematik aufmerksam.
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