Bisher konnten Banken ihre Dispozinsen willkürlich festlegen. Nach der Einführung der europäischen Verbraucherkreditrichtlinie in Deutschland im Juli müssen die Geldinstitute dafür nun einen Referenzzins angeben. Der vermeintliche Segen für Verbraucher könnte sich jedoch als Fluch erweisen. Denn als der Leitzins von der Europäischen Zentralbank als Reaktion auf die Finanzkrise, die vermeintlich sichere Geldanlagen (http://www.geld.de/...) in Risikogeschäfte verwandelte, deutlich gesenkt wurde und dadurch ebenso die Zinsen für Kredite bei den Banken fielen, änderte sich am Stand der Dispozinssätze im Grunde nichts. Trotz des europaweit geringen Zinsniveaus setzen deutsche Geldinstitute für die Überziehung der Konten zwischen 6 und 17 Prozent Dispozinsen an. Direktbanken bieten dabei die günstigsten Varianten, gefolgt von Sparkassen, PSD-Banken und Volks- und Raiffeisenbanken, die in der Regel unter 10 Prozent verlangen. Doch selbst bei diesen gibt es sozusagen schwarze Schafe, die mitunter 13 bis 15 Prozent Überziehungsgebühren fordern. Wenn der Leitzins wieder angehoben wird und damit ebenfalls die üblichsten Referenzzinsen für Dispozinsen steigen, könnten Banken dies zudem als Begründung für die Erhöhung ihrer Dispozinssätze verwenden.
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