Eindringlicher noch als seine vorangegangenen Bücher, stellt der aktuelle Erzählband die Moralvorstellungen seiner Leser auf den Prüfstein. Bereits der Titel ist ein Angriff auf die Phrase "Morgen ist auch noch ein Tag". Die Figuren des 26-jährigen Autors sprechen eine andere Sprache. Sie sind vom Schicksal gezeichnet, oftmals bereits in jungen Jahren vom Leben gebrochen. So ist es beispielsweise Susan, der ein Bein fehlt. Obwohl sie gut damit zurechtzukommen scheint, offenbaren sich Zweifel bei ihrem Freund. Ist es verwerflich, dass er sich Gedanken darüber macht, wie es sein wird, mit seiner behinderten Freundin zu schlafen? Sollte er sich nicht dafür schämen, dass er eigentlich lieber ein gesunde Freundin hätte?
Die Fragen, mit denen der Autor den Leser konfrontiert sind eindringlich und bedrückend. Sie sind nicht einfach mit ja oder nein zu beantworten und lassen sich nicht in den Dimensionen schwarz oder weiß bewerten. Der Erzählband ist kein Schmöker, den es an einem einzigen Nachmittag durchzulesen lohnt. Er regt vielmehr zum Nachdenken an und verleitet dazu, das Buch von Zeit zu Zeit zur Seite zu legen und sich Zeit zum Nachdenken zu gönnen. Nicht zuletzt, weil die bedrückenden Gedanken der Figuren an einigen Stellen schwer zu ertragen sind.
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