Die Milchquote gibt vor, wie viel Milch in einem Land pro Jahr produziert werden darf. Sie wird von der Regierung an die einzelnen Betriebe weitergereicht. Durch die genauen Vorgaben wird der Milchpreis von Angebot und Nachfrage abgekoppelt und ein Konkurrenzkampf innerhalb der EU verhindert. Eigentlich. Laut dem Bericht der Politikredaktion liegt die aktuelle Milchquote aber um mehr als 10% über dem tatsächlichen Bedarf. Dieses konstante Überangebot drückt auf den Preis. Außerdem werden viele klassische Milchprodukte wie etwa Käse zunehmend durch milchfreie Billigalternativen ersetzt. So wird Milch zum Dumpingprodukt. Nach Forderungen deutscher Bauern soll ein Liter 40 Cent kosten. Damit ließe sich wirtschaftlich arbeiten. Derzeit liegt der Preis aber bei 25 Cent. Immer mehr Landwirte geben deshalb ihren Betrieb auf. So wird die Schutzmaßnahme zum Existenzproblem.
Für den Verbraucher ist die Entwicklung scheinbar von Vorteil, denn der Einkauf bleibt günstig. In Wirklichkeit hat die Sache aber einen Haken: Durch einen Rückgang heimischer Betriebe gerät die EU und damit auch Deutschland in Abhängigkeit von Importen. Die Möglichkeit, sich im Zweifelsfall selbst zu versorgen, schwindet. Was für den Energiemarkt als Problem erkannt wurde, nimmt im Lebensmittelbereich immer mehr zu.
Weitere Informationen:
www.news.de/...