Mit Mandarinen veredelter Reissalat, bunte Plastikspieße und David Bowie - das sind einige der markanten Eckpunkte des Lebens in Deutschland während der achtziger Jahre. Jan Bodenlos wächst zu dieser Zeit in einer Kleinstadt auf, in welcher er sich selbst als Exot fühlt.
Mit seinem Interesse für Literatur schafft er sich in der elterlichen Gartenlaube eine ganz eigene Welt und versucht sich, beseelt durch die Bücher (http://www.shopping.de/...) von Kafka und Camus, selbst am Schreiben. Die Quelle seiner Inspiration wird die neue japanische Schülerin Kiku, welche mit ihrer Exotik eine Verbündete für ihn darstellt und bald entsteht eine sich heimliche Verliebtheit.
Thomas Lange schafft es ausgezeichnet, die damalige Zeit einzufangen und seinen Titelhelden für den Leser gänzlich durchschaubar zu machen. Trotzdem geht die Spannung nie verloren und die mit Worten gemalten Bilder begeistern bis zur letzten Seite. Die Dunkelheit, welche sich in Bodenlos stetig ankündigt und zusammenbraut, äußert sich schließlich in Form eines Todesfalls und trennt den Protagonisten vollends von seiner Umgebung.
Selbstmordgedanken nehmen dabei eine besondere Rolle ein und verdeutlichen diesen schmalen Grat, an welchem viele Jugendliche oft beinahe unbekümmert wandern. Die Pubertät wird in "Bodenlos" einmal aus einem anderen Blickwinkel betrachtet und beschreibt vielmehr den Weg des sich Entscheidens. Erwachsene werden von diesem Buch ebenso gefangen sein wie Jugendliche und sich in einigen der erlebten Höhen und Tiefen vielleicht sogar wieder erkennen.
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