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Unister-Chef Thomas Wagner attackiert Leipzigs OBM Burkhard Jung: "Desinteressiert und untätig bei der Schaffung neuer Jobs"

Streit um geplanten Unister-Neubau gegenüber der Oper eskaliert / Neue Standorte

(lifePR) (Leipzig, )
Die Leipziger Volkszeitung berichtete in der Samstag-Ausgabe vom 13. Februar 2010 in einem fast einseitigen Artikel über das millionenschwere Bauvorhaben des Leipziger Internetunternehmens Unister (u.a. www.ab-in-den-urlaub.de, www.geld.de, www.preisvergleich.de). Darin schildert der Autor Jens Rometsch ausführlich die Barrieren, die die Stadt Leipzig einem der erfolgreichsten jungen ostdeutschen Unternehmen beim geplanten Bau eines attraktiven Firmensitzes in den Weg stellt. Unister wurde von Herrn Thomas Wagner, 31, im Jahr 2002 gegründet, beschäftigt derzeit rund 700 Mitarbeiter und wächst stark. Das Unternehmen gehört zu den großen Leipziger Arbeitgebern. Der geplante neue Gebäudekomplex soll nach Fertigstellung 1.400 Mitarbeitern einen Arbeitsplatz bieten.

Das Gebäude soll zentral gegenüber der Oper am Brühl 76 liegen (Grafik im Anhang). Hierfür wurde ein 60er-Jahre-Bau der DDR abgerissen. Bislang weigern sich die Stadtplaner, dem geplanten Neubau eine Genehmigung zu erteilen. Es sei zu hoch und störe damit das Gesamtbild der Umgebung. Das streitet Unister-Gründer Thomas Wagner im Interview mit der Leipziger Volkszeitung ab: "Wir planen gerade einmal 36,80 Meter am höchsten Punkt und in der Umgebung gibt es genügend Bauwerke, die ähnlich hoch oder höher sind. Dennoch will uns die Stadt nicht entgegenkommen. Sie besteht darauf, dass wir mindestens eine Etage streichen, was 200 Arbeitsplätze weniger bedeutet. Aber das interessiert bei der Stadt niemanden." So gibt es mehrere Häuser, die schon jetzt deutlich höher sind als das Unister-Gebäude, beispielsweise die Oper am Augustusplatz (52 m), das City-Hochhaus (142 m), das Kroch-Hochhaus (43-46 m), das Europahaus (53 m), das Wintergartenhochhaus (95 m) oder das neue Uni-Gebäude, das an der höchsten Stelle 56 Meter misst. Ein Nachbargebäude vom geplanten Unister-Neubau weist an seiner höchsten Stelle rund 32,50 Meter auf.

Die Baugremien der Stadt Leipzig reglementieren ausufernd bürokratisch von der Gebäudehöhe, über die Garageneinfahrt, die Fassade, bis hin zu unzähligen weiteren Details, den geplanten Unister-Neubau. Das stößt auf deutliche Kritik bei Unister-Gründer Wagner, der vor allem die Stadtoberen in der Pflicht sieht, die Wirtschaft zu fördern und damit Arbeitsplätze.

In dem Interview mit der Leipziger Volkszeitung attackierte er auch Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD), es sei trotzt eines ausführlichen Gesprächs über das geplante Unister-Bürogebäude in Leipzigs prominentem Innenstadtbereich "nichts passiert": "Das war verschwendete Zeit. Keines der besprochenen Kernprobleme wurde seitdem gelöst. Im Nachgang glänzte Baubürgermeister Martin zur Nedden wochenlang mit Terminproblemen, denn wenn es um 1.400 Jobs geht, ist im Stadtplanungsamt keine Eile geboten. Herr Jung delegiert die Verantwortung an die Zuständigen und vermeidet jede Entscheidung wie der Teufel das Weihwasser. Eine solche Führungsschwäche auf dieser Ebene hatte ich bis dahin noch nicht erlebt. Sein vollkommenes Desinteresse und seine Untätigkeit für die Schaffung neuer Jobs ist für Leipzig desolat und für mich schockierend. Das habe ich ihm auch schriftlich mitgeteilt. Mehr als eine nichts sagende E-Mail von seinem Referenten kam aber nicht zurück."

Besonders ärgert Wagner, dass "es zahlreiche Versuche mit dem Baudezernat gab, einen Konsens (für den geplanten Unister-Neubau) herbeizuführen, doch etwas Konkretes kam bisher nicht heraus." Zunehmend habe er den Eindruck, es gehe der Stadt nicht darum, Arbeitsplätze zu schaffen, "sondern vielmehr um die Sicherung stadtinterner Fürstentümer und Pflege persönlicher Eitelkeiten oder Seilschaften." Derzeit ist die Unister Gruppe dabei, Arbeitsplätze in andere Städte zu verlagern - beispielsweise nach Berlin. Es bestehen zudem bereits Büros in Hamburg oder Düsseldorf. Weitere wie Dresden werden dieses Jahr folgen. Wagner: "Ich habe Herrn Jung sehr klar kommuniziert, dass das Vorgehen der Stadt bereits jetzt circa 80 Stellen an andere Standorte verlagert hat." Doch Jung sei auch das letztlich egal gewesen.
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