SCAR koordiniert international die wissenschaftlichen Aktivitäten im Gebiet der Antarktis und betreibt Arbeitsgruppen in den Bereichen Biologie, Geodäsie, Glaziologie, Meteorologie, Medizin, Physik der Atmosphäre und Ozeanographie. Die "Medal for Excellence" wurde 2006 eingeführt und wird nun jedes zweite Jahr im Rahmen der SCAR Open Science Konferenz verliehen.
Angelika Brandt erhält die Auszeichnung für die Planung, Koordination und den wissenschaftlichen Erfolg von drei Expeditionen mit dem Forschungsschiff "Polarstern" zur Erforschung der biologischen Artenvielfalt in der Tiefsee des Südpolarmeeres in den Jahren 2002-2005.
Mehr als 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 13 Nationen analysierten auf diesen Forschungsreisen alle Größenklassen von Organismen am Meeresboden. Sie fanden mehr als 700 neue Arten in der südpolaren Tiefsee, entdeckten unerwartet weite geographische Verbreitungen bei verschiedenen Tiergruppen und stellten sogar Übereinstimmungen von Tierarten in der arktischen und antarktischen Tiefsee fest. Auf Basis der fachwissenschaftlichen Grundlagen, die die Forscherinnen und Forscher zu den Besiedlungsmustern der Organismen am Meeresboden legen konnten, wurde im vergangenen Winter eine weitere Expedition in die südpolare Tiefsee durchgeführt. Als ein Hauptprojekt des Internationalen Polarjahres 2007/2008 zielte diese Expedition darauf, an Kopplungsprozessen zwischen Atmosphäre, freier Wassersäule und Meeresboden zu arbeiten und Kenntnisse zum Nahrungsnetz der Tiefseeorganismen zu gewinnen.
Bisher nahm Prof. Brandt an 12 Expeditionen zur Arktis und Antarktis teil, darunter auch an einer Deutsch-Brasilianischen Tauchexpedition im Jahr 1989/90 zu der größten der Shetland-Inseln, dem King Georg Island, 120 km entfernt von der Küste der Antarktis. Ergebnisse ihrer Forschungen im Weddell-Meer während der Expeditionen von 2002-2005 fanden Eingang in einen Artikel im Wissenschaftsjournal "Nature" im Mai 2007. Das amerikanische TIME-Magazine zählte die dort vorgestellten Entdeckungen zur biologischen Artenvielfalt in der Antarktis zu den Top 10 der wissenschaftlichen Entdeckungen im Jahr 2007. Des Weiteren wurde Angelika Brandt 2007 von National Geographic zum "Adventurer of the Year 2007" gekürt.