Unter den Festgästen zur Ehrung von Prof. Morscher fanden sich neben KollegInnen und VertreterInnen der Fakultät und Universität auch zahlreiche Freunde und Bekannte aus der Justiz, Politik und Wirtschaft, unter anderem der Festredner und frühere Präsident des Verfassungsgerichtshofes Ludwig Adamovich, Bundesminister für Justiz a.D. Hans Klecatsky, Bundesminister für Finanzen a.D. Herbert Salcher, der amtierende Oberlandesgerichtshofpräsident Walter Pilgermair, Landesrat a.D. Ferdinand Eberle und Altrektor Prof. Rainer Sprung.
Siegbert Morscher wurde 1939 in Bludenz geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Innsbruck promovierte er 1963 und absolvierte das Gerichtsjahr. Es folgte eine Beschäftigung am Verwaltungsgerichtshof in Wien, von der ihn Prof. Hans Klecatsky als Universitätsassistenten an das Institut für öffentliches Recht holte.
Geprägt von der Synthese von Wissenschaft und Praxis Unter Justizminister Klecatsky wurde Prof. Morscher als Präsidentialsekretär dem Justizministerium dienstzugeteilt. Aus dieser Tätigkeit entstand seine umsichtige Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis und das „Näheverhältnis zu den Berührungs- und Reibungsflächen von Politik, Gerichtsbarkeit, Rechtsreform, Menschenrechte und parlamentarische Auseinandersetzungen“, wie in der von Prof. Pernthaler verfassten und von Dekan Gustav Wachter verlesenen Laudatio betont wurde. Mit seiner Habilitationsschrift „Die parlamentarische Interpellation“ etablierte sich Prof. Morscher in der Fachwelt und sicherte sich einen Ruf als hervorragender und sorgfältiger Wissenschaftler. Inhaltliche Schwerpunkte seiner umfassend publizierten Forschungen sind Verfassungsrecht und Verfassungstheorie, Politikwissenschaft, Menschenrechte und Allgemeines und besonderes Verwaltungsrecht. Von 1988-2004 war Prof. Morscher hoch angesehenes Mitglied des Verfassungsgerichtshofes der Republik Österreich.
Die Ehrung von Prof. Morscher schließt mit dem Wunsch, dass seine „ungewöhnliche Arbeitskraft und wissenschaftliche Einsatzfreude“ den Studierenden und der Universität noch lange erhalten bleibt.Als besonderer Höhepunkt konnte der früheren Präsidenten des Verfassungsgerichtshofes, Prof. Ludwig Adamovich, für den Festvortrag „Aktuelle Verfassungspolitische Probleme der ordentlichen Gerichtsbarkeit“ gewonnen werden, in der er hochaktuelle und brisante Themen der ordentlichen Gerichtsbarkeit erörterte. Prof. Morscher bedankte sich mit einem Zitat von Oskar Wilde: „Es ist das furchtbarste für einen Mann zu erkennen, dass er das ganze Leben Recht gehabt hat. Können Sie mir verzeihen?“