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Dr. Lothar-Beyer-Stiftung hilft Sozial- und Verwaltungswissenschaftlern bei "Statuspassagen"

(lifePR) (Kassel, )
Erstmals wurden jetzt zwei Stipendien aus der Dr. Lothar-Beyer-Stiftung vergeben und die Stifter im Rahmen des Universitätstags 2008 gewürdigt. Zum Gedenken an den im Alter von 50 Jahren verstorbenen Dr. Lothar Beyer (1955-2005) hat seine Familie an der Universität Kassel, an der Lothar Beyer seine universitäre Heimat gefunden hatte und seine wissenschaftlich produktivste Zeit als Mitglied der Forschungsgruppe Verwaltungsautomation verbrachte, eine gemeinnützige Stiftung gegründet. Dr. rer. nat. Marie-Luise Beyer als Mutter, Dipl.-Soz. Martin Beyer und Dipl.-Phys. Thomas Beyer haben als Zweck der Stiftung bestimmt, postgraduierte Wissenschaftler im weiten Bereich der Sozial- und Verwaltungswissenschaften zu fördern. Die Stiftung ist mit 160.000 Euro dotiert. Sie hat sich insbesondere zum Ziel gesetzt, junge Wissenschaftler bei so genannten ‚Statuspassagen‘, also kritischen Punkten in der wissenschaftlichen Karriere zu unterstützen. An Fördermöglichkeiten mangelte es bisher oft, z.B. wenn es darum ging, ein anspruchsvolles Dissertationsvorhaben erfolgreich zu Ende zu führen, nach Auslaufen befristeter Drittmittelstellen durch Publikationen den wissenschaftlichen Ertrag solcher Projekte zu erarbeiten oder einen Antrag auf eine Habilitationsförderung auszuarbeiten, so die Stifterfamilie.

Auch dies begründet sich aus der Biographie Lothar Beyers, der selbst erfolgreich Forschungsmittel für die Kasseler Forschungsgruppe akquirierte. Allerdings hatte er beim Herannahen des Auslaufens seiner eigenen Stelle nicht mehr die Zeit, sein eigenes Habilitationsvorhaben abschließen zu können. Er wechselte auf eine Stelle in Gelsenkirchen, die ihm die Habilitationschance nicht mehr unmittelbar bot.

Erste Stipendiatinnen sind Kristina Dietz und Galaxis Borja Gonzáles Als erste zwei Stipendiatinnen der Universität Kassel kamen jetzt Kristina Dietz und Galaxis Borja Gonzáles in den Genuss einer Förderung durch die Dr. Lothar-Beyer-Stiftung.

Kristina Dietz, Fachbereich 5, Gesellschaftswissenschaften, erhält für ein Jahr ein Promotionsstipendium zum Abschluss ihrer Dissertation. Ihre Promotion zum Themenfeld "Governance und Klimawandel im Armutskontext" wird betreut von Prof. Dr. Hans-Jürgen Burchardt, Fachgebiet Internationale und Intergesellschaftliche Beziehungen.

Bei Galaxis Borja Gonzáles, ebenfalls Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, ist der Zweck des Dr. Lothar-Beyer-Stipendiums die Einreichung eines Postdoc-Forschungsprojekts zum Thema "Kulturtransfer und Transformation von Staatlichkeit im atlantischen Kommunikationsraum am Beispiel der Königlichen Audienz von Quito (1746-1809)" bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Im Rahmen des Universitätstages 2008 am 8. Februar wurden die Dr. Lothar-Beyer-Stiftung und die ersten beiden von ihr geförderten Forschungsvorhaben erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

Informationen zur Dr. Lothar Beyer-Stiftung
Die Stiftung ist als so genannte ‚aufbrauchende‘ Stiftung eingerichtet, d. h. sie vergibt Stipendien nicht nur aus den Erträgen des Kapitals, sondern aus dem Kapital selbst. Das ermöglicht realistische Stipendien für postgraduierte oder promovierte BewerberInnen. Die Auswahl findet unter einem vorgegebenen Rahmenthema aus dem vielfältigen Themenspektrum des Kasseler Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften jeweils für ein Jahr statt.

Im Jahr 2007 war das Rahmenthema "Transformation der Staatlichkeit" und es wurden aus mehreren qualitativ hochwertigen Bewerbungen zwei Nachwuchswissenschaftlerinnen ausgewählt. Das Rahmenthema für 2008 wird bis Anfang März vom Stiftungsbeirat ausgewählt und auf den Seiten des Fachbereichs veröffentlicht – in den nächsten Jahren sollen so unter anderem die Politikwissenschaft und Soziologie gefördert werden. Schwerpunkte bilden dabei die Bereiche, staatliche Organisation, Verwaltung, Dienstleistung und IT-Anwendung. Die Stiftung vergibt Promotionsstipendien, fördert postgraduale Studien, wissenschaftliche Tagungen, Veröffentlichungen oder andere wissenschaftliche Aktivitäten.

Bewerben können sich dann nicht nur Angehörige der Universität Kassel, sondern alle Nachwuchswissenschaftler, die einen Bezug zur Universität Kassel herstellen, z.B. auch Externe, die sich im Lehrkörper des FB 5 einen Mentor für ihre angestrebte Arbeit suchen. Gefördert werden Postgraduierte oder Promovierte in der Regel mit einem Stipendium für ein Jahr. Bis zum Verbrauch der Stiftungsmittel wird die Stiftung voraussichtlich in den kommenden vier bis fünf Jahren Förderungen durchführen können. Interessenten wenden sich an den Dekan des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften.
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