In unserer Alltagswahrnehmung empfinden wir Ferraris als relativ schnell und – zum Beispiel – Flöhe als relativ klein. In den Augen eines Physikers können solche Objekte riesig und fürchterlich lahm erscheinen. Physiker interessieren sich oft mehr für "Nanostrukturen", kleinste Halbleiter-, Metall- oder Molekülkomplexe mit Abmessungen im Nanometerbereich, also im Bereich von Millionstel Millimetern. Sie wollen lernen, solche Nanostrukturen herzustellen und ihre Funktion, z.B. als neues Lasermaterial, als Solarzelle oder als Sensor für Krebszellen, zu verstehen und zu verbessern. Diese Funktion wird meist durch die Bewegung von Elektronen in diesen Nanostrukturen bestimmt, die typischerweise auf einer Femtosekunden-Zeitskala stattfindet. Eine Femtosekunde entspricht dem Millionstel Teil einer Milliardstel Sekunde.
Wie kann man solche unglaublich schnellen Vorgänge überhaupt sichtbar machen? Diese Frage steht im Zentrum von Lienaus Antrittsvorlesung, die sich auch an Nicht-Physiker wendet. Die Vorlesung versucht zu erklären, wie die schnellsten Kameras der Welt funktionieren und welche Perspektiven sich aus der Nutzung solcher Kameras für die Oldenburger Naturwissenschaften ergeben.