Ruigendijk, seit zwei Jahren Juniorprofessorin für Niederländische Sprachwissenschaft an der Universität, erhält den mit 30.000 Euro dotierten Preis in der Kategorie Nachwuchswissenschaftler. Die achtköpfige Jury aus Wissenschaft und Wirtschaft würdigt damit Ruigendijks Leistungen bei der Planung und Implementierung von Bachelor- und Masterstudiengängen an der Universität Oldenburg und ihre vielversprechenden Forschungsansätze, die intensive Formen der Kooperation in die Wege geleitet habe.
Ruigendijk studierte Niederländische Sprach- und Literaturwissenschaft an der Universität Groningen (Niederlande), wo sie 2002 auch promovierte. Neben ihrer Tätigkeit als Dozentin (Universität Utrecht) für die Masterausbildung "Sprachverarbeitung und Störungen" war sie an der Niederländischen Forschungsschule Linguistik sowie als freie Dozentin (Fachhochschule Utrecht) für die Fortbildung von Logopäden im Bereich grammatikalischer Störungen tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte sind linguistische und klinische Aspekte von Aphasie, insbesondere syntaktische Störungen. Sie arbeitet außerdem im Bereich Sprachverarbeitung und Spracherwerb, wobei der Akzent auf dem Vergleich niederländischer und deutscher Sprache liegt.
Seit ihrem Ruf nach Oldenburg hat sich Ruigendijk stark gemacht für größere fach-, fakultäts- und hochschulübergreifende Forschungsprojekte. So hat sie sich erfolgreich für die Finanzierung eines linguistischen Projekts eingesetzt, das in Zusammenarbeit mit der Universität Marburg die Grundlage eines bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingereichten Drittmittelantrags bildet. In Kooperation mit Oldenburger Hörforschern und Anglisten hat Ruigendijk eine Erfolg versprechende Hypothese entwickelt, die die Diagnostik von Sprachverstehen deutlich verbessern könnte und ebenfalls der DFG zur Begutachtung vorliegt. Ein weiteres von ihr beantragtes Projekt zielt in Kooperation mit der Universität Tel Aviv (Israel) auf den Vergleich der niederländischen, hebräischen und deutschen Sprache. Ziel ist ein besseres Verständnis verschiedener Sprachstörungen.
Als einer von acht hervorragenden Studierenden in Niedersachsen wurde Jan Rennies für seine außergewöhnlichen Leistungen im Studiengang "Bachelor of Engineering Physics" mit dem Wissenschaftspreis in Höhe von 1.000 Euro ausgezeichnet. Rennies hatte schon als Schüler beim Mathematikwettbewerb der Universität Oldenburg den ersten Platz errungen. Seine auf Englisch verfasste Bachelor-Arbeit "Influence of Masker Envelope Statiscis on Signal Detection", die von dem Physiker und Neurosensoriker Prof. Dr. Jesko Verhey betreut und mit "sehr gut" bewertet wurde, untersucht Fragen der Hörakustik und digitalen Signalverarbeitung. Daraus hervorgegangen ist eine Publikation, die 2007 in dem Journal "Acta Acustica united with Acustica" publiziert wurde. Viel beachtet wurde auch sein Vortrag auf der 33. Jahrestagung für Akustik "DAGA 2007", in deren Rahmen er seine Forschungsergebnisse einem Expertenpublikum präsentierte. Rennies wird von der Friedrich Ebert-Stiftung gefördert und studiert!
Seit dem Wintersemester 2006/07 im Studiengang "Master of Engineering Physics". Der junge Wissenschaftler ist engagiert in der Gremienarbeit der Fachschaft Physik und leitet die wöchentliche Veranstaltung "Going Abroad – Wege ins Ausland", die Informationen über Praktika und Studiermöglichkeiten im Ausland bietet.
Die feierliche Verleihung des Niedersächsischen Wissenschaftspreises findet am 6. November 2007 im Alten Rathaus in Hannover statt.