Die These klingt zunächst nicht neu: In der Tat berufen sich die Autoren bei der Formulierung ihrer Theorie auf eine lange Tradition, die bei dem griechischen Philosophen Epikur ihren Anfang nimmt. Sie wenden sich allerdings entschieden gegen jene Theorievarianten, die den Menschen als hemmungslos genusssüchtig zeichnen oder annehmen, dass jede menschliche Handlung eine unmittelbare Steigerung des Genussempfindens zum Ziel habe. Um derartige wissenschaftliche Kurzschlüsse zu vermeiden, differenzieren sie zwischen dem "Was" und dem "Warum" von Handlungen, also zwischen den Zielen einer Handlung und den emotionalen Gründen, die ihr zugrunde liegen.
In dem von Mees und Schmitt kürzlich herausgegebenen Buch "Ziele und emotionale Gründe des Handelns" präsentieren sie empirische Untersuchungen zu ihrem Modell. In fünf Kapiteln werden Strategien des Selbstwertschutzes im Lern- und Leistungsbereich, emotionale Gründe für die Abstinenz nach andauerndem Drogenkonsum, Emotionsvorhersagen im Leistungsbereich, persönliche Motivstrukturen und erfolgreiches Altern sowie Geschlechtsunterschiede in den Formen und emotionalen Gründen selbstberichteter Aggressionen untersucht.
Ulrich Mees and Annette Schmitt (2008), Goals of Action and Emotional Reasons for Action. A Modern Version of the Theory of Ultimate Psychological Hedonism. Journal for the Theory of Social Behaviour, 38, pp. 157-178.
Ulrich Mees, Annette Schmitt (Hg.)(2008), Ziele und emotionale Gründe des Handelns. Studien zum zweidimensionalen Modell metatelischer Orientierungen, Reihe: Psychologie: Forschung und Wissenschaft, Bd. 1, 240 S., 19.90 EURO, ISBN 978-3-8258-1041-2
Infos: http://www.lit-verlag.de/...
http://www3.interscience.wiley.com/...
Kontakt:
Prof. Dr. Ulrich Mees, Tel.: 0441/798- 5516, E-Mail: ulrich.mees@uni-oldenburg.de