Kontakt
QR-Code für die aktuelle URL

Story Box-ID: 18343

Universität Oldenburg Ammerländer Heerstr. 114-118 26129 Oldenburg, Deutschland http://www.uni-oldenburg.de
Ansprechpartner:in Dr. Dominik Heyers +49 441 7983981
Logo der Firma Universität Oldenburg
Universität Oldenburg

Vögel können vermutlich das Magnetfeld "sehen"

Forscher aus Oldenburg, München und Bochum präsentieren neuroanatomische Studie

(lifePR) (Oldenburg, )
Zugvögel nehmen das Magnetfeld der Erde mit hoher Wahrscheinlichkeit als visuellen Eindruck wahr. Diese Schlussfolgerung ziehen Wissenschaftler der Universität Oldenburg (Dr. Dominik Heyers), der Technischen Universität München sowie der Ruhr-Universität Bochum aus einer gemeinsam erstellten neuroanatomischen Studie, die sie in der aktuellen Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift "PLoS ONE" vorstellen.

Zum Hintergrund: Jedes Jahr machen sich Millionen von Zugvögeln im Herbst auf die lange Reise zu ihren Überwinterungsgebieten in südlichen Regionen, um im folgenden Frühling zurückzukommen und zu brüten. Die dabei benötigte Zielgenauigkeit verdanken sie der Fähigkeit, das Erdmagnetfeld zur Orientierung zu nutzen. Das Magnetfeld scheint, so lassen es Verhaltensversuche sowie biophysikalische Untersuchungen vermuten, den normalen Seheindruck der Vögel zu verändern.

Nachdem die von der VolkswagenStiftung geförderte Oldenburger Forschergruppe unter Leitung von Prof. Dr. Henrik Mouritsen mögliche Rezeptormoleküle, sogenannte Cryptochrome, im Auge von Zugvögeln nachweisen konnte (Mouritsen et al., PNAS, 2004), wurde eine Hirnstruktur ("Cluster N") identifiziert, die nur aktiv wird, wenn die Vögel sich bei Nachtflug am Magnetfeld orientieren ("Cluster N", Mouritsen et al., PNAS, 2005). Tagsüber dagegen sowie bei Abdeckung der Augen war Cluster N inaktiv. Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass Cluster N und das Auge bei der Magnetorientierung miteinander kommunizieren.

Dr. Dominik Heyers, dessen Arbeit in der Oldenburger Forschergruppe ebenfalls durch ein Stipendium der VolkswagenStiftung gefördert wurde, konnte zusammen mit seinen Wissenschaftskollegen nun zeigen, dass Cluster N und das Auge funktional über einen Nervenschaltkreis im Hirn miteinander verbunden sind. Die Forscher fanden dies mittels einer Kombination aus Verhaltensversuchen sowie neuronalem "Tracing" heraus. Bei dieser Technik wurden durch einen mikrochirurgischen Eingriff bestimmte Farbstoffe, die entlang von Nervenbahnen transportiert werden, ins Auge sowie Cluster N eingebracht. Selektiv angefärbte Nervenfasern trafen sich im Thalamus des Vogels. Dieser Nervenschaltkreis ist in der Neuroanatomie bereits als so genannter "thalamofugaler Schaltkreis" bekannt und stellt eine der beiden Hauptnervenbahnen im Vogelhirn dar, über die visuelle Information verarbeitet wird. "Es scheint tatsächlich so zu sein, dass die Vögel das Magnetfeld sehen können", resümiert Heyers.

Der Aufsatz ist in PLoS ONE unter http://www.plosone.org/... veröffentlicht und ist zum freien Download zugänglich.

Universität Oldenburg

Mit ihrer Namensgebung nach Carl von Ossietzky hat die Oldenburger Universität unterstrichen, dass Wissenschaft gegenüber der Gesellschaft Verantwortung trägt und sich dem öffentlichen Diskurs stellen muss. Diesem Anspruch fühlt sie sich nach wie vor verpflichtet. Die Universität Oldenburg ist eine junge Hochschule, die seit ihrer Gründung 1973 dazu beiträgt, der Nordwestregion wirtschaftliche und kulturelle Impulse zu geben. Die Stärkung der Wissenschaftsregion ist auch erklärtes Ziel der engen Kooperation mit der Universität Bremen.
Wissenschaftliche Spitzenleistungen und herausragende Lehre – beides zu vereinbaren und auszubauen, ist der Auftrag der kommenden Jahre. Das Fundament dafür ist gelegt: International sichtbare und interdisziplinäre Forschung, gezielte Nachwuchsförderung und die vollständige Umstellung auf Bachelor- und Master-Studiengänge.

Für die oben stehenden Storys, das angezeigte Event bzw. das Stellenangebot sowie für das angezeigte Bild- und Tonmaterial ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmeninfo bei Klick auf Bild/Titel oder Firmeninfo rechte Spalte) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber der Texte sowie der angehängten Bild-, Ton- und Informationsmaterialien. Die Nutzung von hier veröffentlichten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Bei Veröffentlichung senden Sie bitte ein Belegexemplar an service@lifepr.de.
Wichtiger Hinweis:

Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH gestattet.

unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH 2002–2024, Alle Rechte vorbehalten

Für die oben stehenden Storys, das angezeigte Event bzw. das Stellenangebot sowie für das angezeigte Bild- und Tonmaterial ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmeninfo bei Klick auf Bild/Titel oder Firmeninfo rechte Spalte) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber der Texte sowie der angehängten Bild-, Ton- und Informationsmaterialien. Die Nutzung von hier veröffentlichten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Bei Veröffentlichung senden Sie bitte ein Belegexemplar an service@lifepr.de.