Mikroalgen und Cyanobakterien werden schon seit Jahrtausenden wegen ihrer positiven Eigenschaften als Nahrungsergänzung verwendet. Bereits die Azteken und Mayas nutzten Cyanobakterien als Proteinquelle, um ihr Überleben während Hungerperioden sicherzustellen. Heute wird vor allem Biomasse der Cyanobakterien Arthrospira (Spirulina) platensis und Aphanizomenon flos-aquae sowie der Grünalge Chlorella vulgaris zu Tabletten, Trockenpulver oder Extrakt verarbeitet und als sog. 'Health Food' zur Nahrungsergänzung verkauft. Bei der Vermarktung werden vor allem die hohen Konzentrationen von Proteinen, ungesättigten Fettsäuren, Pigmenten sowie Mineralien und Vitaminen in den Algenzellen angepriesen. Für die verkäuflichen Produkte werden aufgrund dieser Inhaltsstoffe vielfältige gesundheitsfördernde Eigenschaften abgeleitet, die jedoch wissenschaftlich häufig nicht belegt sind. Dennoch werden für die Produkte hohe Preise erzielt. In der angefertigten Diplomarbeit wurden diverse, frei verkäufliche Chlorella-Produkte auf ihre Qualität bezüglich der Artzusammensetzung, Verunreinigungen durch andere Mikroorganismen sowie des Pigmentgehaltes untersucht und erhebliche qualitative Unterschiede festgestellt. Die Ergebnisse dieser Arbeit wurden im Rahmen der 12. wissenschaftlichen Tagung der Sektion Phykologie in Wittenberg erfolgreich präsentiert, und spiegeln das Forschungsprofil der Arbeitsgruppe Angewandte Ökologie auf dem Gebiet der Ökophysiologie und Biotechnologie von Algen wider.
Kontaktdaten: Dipl.-Biol. Manuela Görs
Institut für Biowissenschaften - AG Angewandte Ökologie
Tel.: 0381-4986095
email: manuela.goers@uni-rostock.de