Rechnet man nicht Empfindsamkeit, Reaktionsvermögen und Verhalten zu den typisch tierischen Eigenschaften, und grenzt nicht gerade auch das Vorhandensein von Nervensystemen und Sinnesorganen als strukturelle Grundlage dieser Eigenschaften Tiere von Pflanzen ab? Tatsächlich gibt es aber an der Basis der tierischen Vielzeller Organismen, die weder Nervensystem, Sinnesorgane, Muskelzellen noch überhaupt irgendwelche Organe besitzen. Diese basalen Gruppen werden auch heute noch unter dem Namen 'Nebentiere' den 'Richtigen Tieren' gegenübergestellt. Zu den 'Nebentieren'
gehören die Schwämme, die wegen ihrer Bewegungslosigkeit und ihres ungeformten 'schwammigen' Körpers erst 1766 als Tiere erkannt wurden. Heute weiß man, dass im Meer und im Süßwasser etwa 8.000 Arten leben. Schwämme - schon in der Antike vom Menschen genutzt - gehören heute aus vielerlei Gründen zu den begehrtesten tierischen Forschungsobjekten. Darüber sowie über Aufbau, Biologie, Verbreitung und Ökologie der Schwämme soll in diesem Vortrag berichtet werden.
Am Mittwoch, dem 04. Juni 2008 hält Dr. Andreas Bick von 17.00 - 18.00 Uhr im Hörsaal Zoologie (2. Etage), Universitätsplatz 2 einen Vortrag zum Thema "Tiere ohne Nerven".
Die Veranstaltung ist öffentlich.