Im Informatikunterricht sollen Schülerinnen und Schüler lernen, wie Informatiksysteme funktionieren. Am Beispiel eines Freizeitparks mit zahlreichen Attraktionen wird das nach außen sichtbare Verhalten und die innere Struktur von Informatiksystemen erkundet. Die mit viel Liebe zum Detail gestaltete Parkkarte lässt Schülerinnen und Schülern Raum zum Entdecken. Animationen erklären wichtige Konzepte der Informatik. In Übungsaufgaben können die Schülerinnen und Schüler spielerisch die Konzepte wieder erkennen und damit experimentieren: Welche Zustände hat eine Achterbahn im Verlauf ihrer Fahrt? Wie kann eine Besucherliste durchsucht werden? Später wird es dann formaler und abstrakter, aber der Freizeitpark macht es dennoch „begreifbar“: Wie sieht ein Diagramm aus, das den Ablauf beim Aufladen einer Geldkarte am Geldautomaten im Freizeitpark beschreibt? Wie kann man in einem Diagramm beschreiben, dass eine Jugendgruppe wieder aus einer kleineren Jugendgruppe und Einzelpersonen besteht? Auf falsche und richtige Lösungen reagiert die Lernsoftware „Pattern Park“ mit kleinen Animationen, die die jeweiligen Konsequenzen zeigen. Bei der Achterbahn kann unter den Schülerinnen und Schülern der Wettbewerb um die schnellste Rundenzeit entbrennen. Ein von den Studenten programmierter Editor zur Erstellung von Klassendiagrammen unterstützt den so genannten explorativen Ansatz, d.h. die Schülerinnen und Schüler können mit ihren Diagrammen experimentieren und bekommen bei Bedarf durch die Lernsoftware Hilfestellungen, wie eine Musterlösung aussehen kann.
Der Name der Lernsoftware leitet sich von dem für Schülerinnen und Schüler attraktiven Szenario des Freizeitparks und Entwurfsmustern (engl.: patterns) ab, die zur Softwareentwicklung eingesetzt werden. Dabei ist die Lernsoftware Teil der produktiven Kooperationen zwischen dem Fachbereich 12 „Elektrotechnik und Informatik“ der Universität Siegen mit dem „Fürst-Johann-Moritz- Gymnasium“ sowie dem Gymnasium „Auf der Morgenröthe“. Diese Kooperationen haben die Entwicklung von Unterrichtsmodellen, Lernmaterialien und Bildungsstandards für das Fach Informatik zum Ziel.
Die Studenten der Projektgruppe haben es nun geschafft: In dem arbeitsintensiven Projekt haben viele von Ihnen das erste Mal einen Eindruck von ihrem späteren Berufsalltag gewonnen. Projektsitzungen und Teamarbeit waren zentral, ebenso das Arbeiten mit aktuellen Softwarewerkzeugen und die Modellierung des Java-Programms. Die Lernsoftware entstand am Institut für Didaktik der Informatik und E-Learning, das von Prof. Dr. Sigrid Schubert geleitet wird. Betreut wurden die Studenten durch die Informatiker Peer Stechert und Stefan Freischlad.
Die Lernsoftware kann über die Webseiten des Instituts kostenlos bezogen werden:
http://www.die.informatik.uni-siegen.de/...