Fliegende Sternwarte Das Deutsche SOFIA Institut präsentiert sich gemeinsam mit der Universität zu Köln auf insgesamt 75 Quadratmetern im Park des Kanzleramtes. Gezeigt wird ein Modell des fliegenden Observatoriums, das aus einer umgebauten Boeing 747-SP und einem Teleskop besteht. Auch ein Modell des in Deutschland entwickelten und gebauten 2,7-Meter Spiegelteleskops wird zu sehen sein. DSI-Mitarbeiter werden dem Publikum erläutern, wie Astronomen ab dem Jahr 2009 mit Hilfe von SOFIA junge Sterne und Planetensysteme beobachten und die Entstehung und Entwicklung der ersten weit entfernten Galaxien ergründen wollen. Kollegen des MPE werden mit FIFI LS (Far-Infrared Field-Imaging Line Spectrometer) eines der beiden deutschen SOFIA Instrumente vorstellen, mit dem zum Beispiel Galaxien besonders hoher Infrarot-Leuchtkraft in Bezug auf ihre Sternentstehung oder schwarze Löcher untersucht werden können.
Die Universität Köln wird anhand von HIFI (Heterodyne Instrument for the Far-Infrared), einem für die so genannte Mission Herschel der Europäischen Raumfahrtagentur ESA entwickelten Instrument, und mit GREAT (German Receiver at Terahertz) für SOFIA ihre technologischen Entwicklungen für astronomische Instrumente vorstellen. Der Start des Herschel-Satelliten Observatoriums ist für Sommer 2008 vorgesehen; das Observatorium wird dann für vier Jahre den Fern-Infrarot-Himmel beobachten. Astronomen der Universität zu Köln werden anhand von Schautafeln und Video-Material die astrophysikalischen Fragestellungen erläutern, die mit diesen Observatorien beantwortet werden.
Mit einem Uni-Satelliten zum Mond Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des IRS werden anhand eines maßstabsgetreuen Modells des Mondsatelliten Lunar Mission BW1 das ungewöhnliche Potential des Stuttgarter Kleinsatellitenprogramms auf 50 Quadratmetern aufzeigen. Für die zweijährige Reise zum Mond werden am IRS eigens für diesen Satelliten elektrische Triebwerke entwickelt, gebaut und getestet. Modelle dieser Triebwerke, die sich durch eine besonders hohe Lebensdauer auszeichnen, werden ebenfalls im Kanzlergarten in Berlin zu sehen sein. Am Mond angekommen, soll mit neuesten Experimenten die Oberfläche und die Umgebung unseres Erdnachbarn erforscht werden. Fernerkundungsinstrumente sollen zum Beispiel die Beschaffenheit der Oberfläche und ihre Eigenschaften untersuchen, in-situ-Messungen sollen Erkenntnisse über den Staubfluss in der Umlaufbahn erbringen.
SOFIA ist ein Gemeinschaftsprojekt des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) und der National Aeronautics and Space Administration (NASA). Es wird auf Veranlassung des DLR mit Mitteln des Bundes (BMWi), des Landes Baden-Württemberg und der Universität Stuttgart durchgeführt. Der wissenschaftliche Betrieb wird auf deutscher Seite vom Deutschen SOFIA Institut (DSI) der Universität Stuttgart koordiniert, auf amerikanischer Seite von der Universities Space Research Association (USRA).
Die LUNAR MISSION BW1 der Universität Stuttgart ist Teil der Nationalen Mondinitiative Deutschlands, zu der auch der Missionsvorschlag „Lunar Exploration Orbiter" des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) gehört.