Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen im Blick:
- Sodbrennen muss nicht sein – Neue Medikamente halten Magensäure im Griff
- Wieso, wann und wie häufig soll eine Darmspiegelung (Endoskopie) erfolgen?
- Alternativen zu „klassischen“ Medikamenten? Probiotische Arzneimittel, Weihrauch und Eier vom Schweinebandwurm.
- Depressionen und Angststörungen durch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
- Welche chirurgischen Möglichkeiten gibt es?
In kurzen, abwechslungsreichen Referaten werden verschiedene Themen aus dem Bereich des Magens und des Darms behandelt. Ein Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, d.h. auf der Colitis ulcerosa und dem Morbus Crohn.
Sodbrennen ist ein häufiges Symptom in der Allgemeinbevölkerung. Über 20% der Deutschen klagen über regelmäßige Beschwerden wie saures Aufstoßen oder Brennen im Brustkorb. Medikamentös ist die Erkrankung durch den Einsatz von so genannten Protonenpumpenhemmern, die die Bildung von Magensäure unterdrücken, gut zu behandeln. Priv.-Doz. Dr. Gerhard Treiber, Innere Medizin II des UKS, wird sich mit der Frage beschäftigen, wie jeder Einzelne durch z.B. Umstellung der Lebensgewohnheiten dazu beitragen kann, seine Beschwerden zu verbessern.
Zu Beginn der Erkrankung wird die Diagnose endoskopisch (d.h. Magen- und Darmspiegelung) und histologisch durch Gewebeuntersuchungen gesichert. Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen schließen sich Verlaufskontrollen durch endoskopische Untersuchungen an. Priv.-Doz. Dr. Jochen Rädle, Innere Medizin II des UKS, setzt sich mit der Frage auseinander, wieso, wann und wie oft eine Endoskopie bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen zur Anwendung kommen sollte.
Neben den „klassischen“ Medikamenten spielen bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen zunehmend alternative Therapieansätze eine Rolle. Probiotische Arzneimittel sind vorbeugend oder therapeutisch angewandte Mikroorganismen, die z.B. bei der Colitis ulcerosa zur Erhaltung der Beschwerdefreiheit eingesetzt werden.
Bei der Suche nach Möglichkeiten, die Entzündung des Darms zu lindern, wurde neben Weihrauch auch der Einsatz von Eiern des Schweinebandwurms Trichiuris suis mit positiven Resultaten erprobt. Dr. Miriam Huber, Innere Medizin II des UKS, wird neue medikamentöse Therapieoptionen bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen in ihrem Vortrag beleuchten.
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen können für die Patienten so belastend sein, dass sie beispielsweise unter Depressionen oder Angststörungen leiden. Dr. Winfried Häuser, Leiter der Abteilung für Psychosomatik des Klinikums Saarbrücken, wird deshalb über Therapiemöglichkeiten bei psychischen Folgeerkrankungen dieser Patienten informieren.
Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen sollte die Indikation zur chirurgischen Therapie streng gestellt werden. Dr. Sven Richter aus der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des UKS wird im letzten Vortrag des Abends über chirurgische Verfahren bei Verengungen (Stenosen) und Fisteln beim Morbus Crohn berichten.
Die Vorträge werden gegen 20.00 Uhr enden. Danach besteht die Möglichkeit, sich mit individuellen Fragen an die Vortragenden zu wenden. Der Eintritt zum Patientenseminar ist frei.