Wenn der Oberkiefer eines Jugendlichen zu klein im Vergleich zum Unterkiefer ist, können kieferorthopädische Erweiterungen der Gaumennaht notwendig werden. Dabei werden über einen Zeitraum von etwa drei Monaten die zwei Gaumenhälften mit einer festen Klammer auseinandergebogen. Führt dies nicht zum Erfolg, muss der Kieferknochen gezielt gebrochen werden. Bisher wurde davon ausgegangen, dass die Gaumennaht mit zunehmendem Alter verknöchert, so dass eine kieferorthopädische Erweiterung nicht mehr möglich ist.
Die UKE-Wissenschaftlerinnen konnten jedoch mit Hilfe von dreidimensionalen mikrocomputertomografischen Analysen zeigen, dass die Verknöcherungsintensität der Gaumennaht insgesamt sehr gering und vom Alter unabhängig ist. Allerdings wiesen sie auch nach, dass mit fortschreitendem Alter die Dichte des Kieferknochens und damit auch sein Bruchwiderstand zunimmt.