Zahlreich und fantasievoll waren die Vorschläge, die jetzt von der Stadt gesammelt und ab der kommenden Woche auf der städtischen Internetseite bekannt gegeben werden. Vom Bürgerfrühstück auf dem Bahnhofsvorplatz über ein Straßenfußballturnier für Toleranz, einem Konzert auf der Neckarbrücke oder vor dem Epplehaus war ebenso die Rede wie von einem arabischen Zelt, das eine studentische Gruppe eigens aus Berlin herbei schaffen würde oder dem kollektiven Glockenläuten zur Kundgebungszeit. Die Möglichkeit zivilen Protestes wie lautstarkes Radiohören an allen Fenstern entlang des Demonstrationszuges, der Erlass einer städtischen Kleiderordnung (ohne Springerstiefel) kam ebenso zur Sprache wie die Idee der Gewerkschaften, über die Betriebs- und Personalräte zu mobilisieren.
Einige waren sich alle, dass die Proteste friedlich und fantasievoll ablaufen sollen. Oberstes Ziel sei es dennoch, den Nazis keinen Fußbreit an Tübinger Boden zu lassen, so der allgemeine Tenor. Auch die Kommunikation mit den Nachbarstädten solle aufgenommen werden, damit möglichst keine Verdrängung in die Umgebung stattfinde.
Aufgabe der Stadt ist es nun, die verschiedenen Ideen zu sammeln und eine Plattform dafür bereit zu stellen. In einem ersten Schritt wurde eine E-Mail Adresse und eine Telefonhotline eingerichtet, unter der möglichst konkrete Ideen und Projektvorschläge eingereicht werden können.