Ab Mittwoch, 7. November 2007 steht die Kapelle dann wieder für kleinere Trauerfeiern zur Verfügung. Unter den mächtigen Bäumen des Bergfriedhofes bietet sie mit ihren 40 Sitzplätzen eine außergewöhnliche und angenehme Atmosphäre für kleinere Trauergemeinden. Die neuen Stühle sind aus Buche und deren Sitzflächen aus Binsengeflecht. Die Kerzenleuchter und der Ambo sind aus Stahl geschmiedet und geölt. Der Raum ist mit einer Musikanlage ausgestattet, ein geölter Stückholzofen aus Metall mit eingebautem Sichtfenster sorgt auch bei Minusgraden für angenehme Temperaturen. Ein indirektes Lichtkonzept und die Musikanlage sorgen für einen würdigen Rahmen und helfen bei der individuellen Gestaltung. Auch die Ansprüche des Denkmalschutzes wurden bei der Gestaltung bedacht. Ein gesonderter Aufbahrungsraum bietet im Gebäude der Waldkapelle die Möglichkeit der persönlichen Abschiednahme von Verstorbenen.
Somit haben Hinterbliebene künftig die Möglichkeit, für die Trauerfeier je nach Platzbedarf und Ambiente zwischen zwei Angeboten auf dem Bergfriedhof auszuwählen. Die große Trauerhalle ist mit 250 Sitzplätzen ausgestattet, für den kleineren Kreis bietet sich zusätzlich die Waldkapelle an.
Die Waldkapelle, die sich im Bereich des Kriegerfriedhofs II. Weltkrieg befindet, wurde am 16. Juli 1950 unter reger Anteilnahme der Tübinger Bevölkerung eingeweiht. Gleichzeitig löste der Bergfriedhof am Galgenberg den Stadtfriedhof als neuen Hauptfriedhof der Universitätsstadt Tübingen ab. Nach der Eröffnung der großen Trauerhalle am Totensonntag 1969 geriet die Waldkapelle zunehmend in Vergessenheit. Im Dezember 2006 beschloss der Tübinger Gemeinderat auf Initiative der Friedhofsverwaltung die Renovierung und Wiedereröffnung der denkmalgeschützten Waldkapelle, um dem Wunsch nach intimeren und familiären Räumlichkeiten zur Verabschiedung von Verstorbenen nachzukommen.