Rechtzeitig zum Wörgler Freigeldjahr brachte der Studienverlag das wissenschaftlich recherchierte, aber spannend geschriebene Buch heraus, das der Autor bei Lesungen in der Salvena Hopfgarten und im Tagungshaus Wörgl präsentierte.
Broer beleuchtet damit ein Kapitel Zeitgeschichte, dessen Thema für ihn heute aufgrund der Entwicklung unseres Geld- und Wirtschaftsystems aktueller denn je ist. Unterguggenberger gelang es durch Verwendung von Arbeitswertscheinen als regional gültiges Zahlungsmittel, die Regionalwirtschaft anzukurben und damit die katastrophalen Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise in seiner Gemeinde abzufedern. Er leistete Widerstand, zeigte Zivilcourage, was ihn in den Augen des Autors zum "sanften Rebellen" machte.
"Unterguggenbergers Botschaft für heute lautet: Glauben Sie nicht alles, was man Ihnen als unveränderbare Tatsachen präsentiert. Stellen Sie Fragen! Das Wirtschaftssystem ist kein Naturgesetz, sondern basiert auf Regeln, die man auch ändern kann. Und Unterguggenberger zeigte, wie wichtig Solidarität, der Zusammenhalt in einer Gemeinschaft ist", resümierte Dr. Wolfgang Broer, der das Wörgler Währungsexperiment erstmals umfassend in das damalige politische und soziale Koordinatensystem stellt und ganz nah an die Menschen und Probleme dieser Zeit heranführt.
Das Buch basiert auf mehrjähriger Recherche-Arbeit in Archiven und in Unterguggenbergers persönlichem Nachlass. Die zusammengetragenen Materialien schenkte der Autor am 27. November 2007 dem Unterguggenberger Institut, wofür ihm Wörgls Kulturreferent Hannes Mallaun und Stadtrat Michael Pfeffer sowie Veronika Spielbichler, Obfrau des Unterguggenberger Institutes, herzlich dankten. Die fünf Ordner, bewertet mit dem üblichen Stundensatz eines Archivars, repräsentieren einen Wert von rund 12.000 Euro.
Weitere Informationen unter www.unterguggenberger.org