- DO 16.4.
- Evi Niessner
- Evi chante Piaf
- 100 Jahre Piaf - eine Hommage
1915 in der Gosse des Pariser Arbeitervororts Belleville geboren, beginnt Edith Giovanna Gassion mit 10 Jahren als Straßensängerin. Louis Leplée entdeckt die Göre, engagiert die "Vorstadt-Nachtigall" 1935 in sein Cabaret: Edith Piaf avanciert schnell zum Star. "Spatz von Paris" nennen sie zärtlich Freunde und Fans, tatsächlich ist sie die Königin des französischen Chansons. Sie besingt die Liebe, die meistens traurig endet, immer wieder die Liebe. Mit ihrer brüchigen, kräftigen, beseelten Stimme erhöht sie die sentimentalen Texte, macht sie zu Hymnen des Triumphs, zu ergreifenden Liturgien einer Liebenden. Sie rührt das Publikum zu Tränen, weil sie alles Elend dieser Welt ausdrückt, alles, was sie selbst erlebt hat.
Die klein und zierliche Piaf (1,47m) lebt exzessiv, ist alkoholabhängig, morphiumsüchtig, männermordend, hat leidenschaftliche Affären, macht Männer be - rühmt: Yves Montand, Eddie Constantine, Charles Aznavour... Ihre große Liebe, der Boxer Marcel Cerdan, verunglückt 1949 mit dem Flugzeug. Kurz vor ihrem Tod (1963) heiratet sie den 20 Jahre jüngeren Théo Sarapo. "Non, je ne regrette rien!"
Evi Niessner singt Edith Piaf! Setzt ihr ein Denkmal zum 100. Geburtstag. Ihr gelingt das kleine Wunder, ganz mit der Ikone zu verschmelzen und gleichzeitig die unvergleichliche Miss Evi zu bleiben, die expressive Sängerin mit der bittersüßen Stimme von viereinhalb Oktaven. Jeder Ton wird zu einem Kuss, einer Umarmung, einem Seufzer. Düster und rauchig, klar und energisch oder kraftvoll, mit Straßenschmutz auf der Stimme, zelebriert sie ihr emotionales Spiel von Melodram, Pathos und großen Gefühlen. "Parlez moi d'amour!", das tut Evi Niessner - grandios.