- unterhaus (Münsterstr. 7, 55116 Mainz)
- DO 30.10. - SA 1.11. SAMSTAG AUSVERKAUFT
- Deutscher Kleinkunstpreis 2006
- Rolf Miller
- Alles andere ist primär
- Das neue Kabarett-Solo
"Wenn der Schuss nach vorne losgeht." "Ich nehm mich selbst nicht so wichtig, wie ich bin." - wären Titelalternativen für sei viertes Kabarettprogramm gewesen. Man spürt schon, wo's langgeht. Sein Alter Ego würde sagen: "So gut, dass es schon wieder blöd ist."
Rolf Millers Antiheld merkt nicht, was er da anrichtet. Er ist nicht allwissend, im Gegenteil. Miller kommt von unten. Oder um es mit Karl Kraus zu sagen "Es genügt nicht, sich keine Gedanken zu machen, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken." Nun also die frisch komponierte Stammel-Symphonie: "Alles andere ist primär!"
Denn keiner versteht es so gut wie er, mit Banalem Kompliziertes auszudrücken. Er spricht hinterhältig-indirekt Wahrheiten aus, die weh tun. Und trifft von hinten durch die Brust... bevor wir das merken, lachen wir erstmal... dann tut es noch mehr weh.
Schneller, höher, weiter? Garantiert nicht. Langsamer, niedriger, kürzer. Nach "Kein Grund zur Veranlassung" und "Tatsachen" wissen wir eins sicher: Millers namenloser Held, das aufmüpfige Biedermännchen, wird noch grandioser scheitern. Das gönnen wir jedem Zuschauer. "Alles andere ist primär."
Werden er, Achim und Jürgen sterben? Haben Frauen endlich Namen? Kommen sie überhaupt vor? Und was haben Tatortmanie, Sudoku und Facebook damit zu tun? Wir werden es erfahren, unser Sportsfreund für alle Lebensfragen garantiert nicht. Einwandfrei!
Foto: Guido Schröder www.rolfmiller.de