Die Begründung: Wenn ein ICE mit mehr als 200 Stundenkilometern von Berlin nach Hamburg rast, ist er jedem anderen Verkehrsmittel überlegen: unschlagbare eineinhalb Stunden Fahrzeit. Doch das Umweltbundesamt (UBA) hat in seiner Erhebung von 2005 - neue Werte werden 2010 veröffentlicht - festgestellt, dass pro Bahnkilometer im Fernverkehr 52 Gramm Kohlendioxid freigesetzt werden. Dabei wurde die tatsächliche Auslastung von 44 Prozent zu Grunde gelegt. Dazu emittiert der Kraftwerkspark der Bahn Stickoxide, Rußpartikel und Kohlenmonoxid. Und natürlich das, was das Umweltbundesamt vergessen hat: Nämlich den radioaktiven Müll aus Atomstrom, der 2008 mehr als 25 Prozent des Bahnbedarfs gedeckt hat.
Gleichzeitig sinken die Emissionen der konkurrierenden Verkehrsträger, besonders die beim Auto. Einerseits kommt ein Pkw, in dem mehr als ein Fahrgast sitzt, bei gemäßigtem Tempo auf dieselben Emissionswerte wie die Bahn - ohne Atommüll. Andererseits werden Autos ständig weiterentwickelt, so dass deren Emissionswerte weiter sinken.
Und das Ökoticket der Bahn? Eine Mogelpackung! Erstens kann der grüne Stromtarif nicht von Privat-, sondern nur von Geschäftskunden gebucht werden. Zweitens ist das Ökoticket nichts anderes als ein Verschiebebahnhof: Es wird zwar Wasserstrom von Eon eingekauft, aber der wird nicht zusätzlich produziert; in der Bilanz verbessert sich der Strommix der Bahn, im gesamten deutschen Strommix tut sich nichts.
Deshalb fordert Utopia:
- Echte Ökostromtarife für private Bahnfahrer
- Der Fahrstrom für Züge muss aus zusätzlich geschaffenen, erneuerbaren Quellen kommen
- Langsamer! Grüner Fahrstrom ist kein Freifahrtschein fürs Schnellfahren.
- Schluss mit dem Atomstrom.
Und ausnahmsweise muss Bundeskanzlerin Angela Merkel um eine Steuererhöhung gebeten werden, denn nur wegen steuerfreiem Flugbenzin kann der Flugverkehr für Kurzstrecken in Konkurrenz zur Bahn treten. Fürs Klima fordert Utopia daher auch noch: Her mit der Kerosinsteuer!