Insgesamt 15 Unterschriften trägt die Vereinbarung. Neben Landrat Brechtel, dem Karlsruher Oberbürgermeister Heinz Fenrich, Vorsitzender des Aufsichtsrates der AVG, Dr. Walter Casazza, Geschäftsführer der AVG und Dr. Winfried Hirschberger, Verbandsvorsteher des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz-Süd (ZSPNV) unterschrieben zwölf Verbands- und Ortsbürgermeister die Vereinbarung.
"Durch die neue Strecke wird das Zusammenwachsen zweier Regionen, die jetzt schon viele Verbindungen miteinander eingegangen sind, noch stärker gefördert. Den täglich in beide Richtungen über den Rhein pendelnden Menschen wird mit der verlängerten Stadtbahnlinie eine verbesserte Infrastruktur angeboten, die sicher eine gute Resonanz finden und die Beziehungen über den Rhein hinweg intensivieren wird", sagt Oberbürgermeister Fenrich.
"Nachdem wir schon vor knapp elf Jahren den Brückenschlag über den Rhein bis nach Wörth geschafft haben, ist die Weiterführung der Stadtbahn nach Germersheim für alle Beteiligten ein Gewinn. Künftig können mehr pfälzische Fahrgäste das gegenüber dem Auto günstigere und umweltfreundlichere Angebot nutzen, zum Arbeiten oder zum Einkaufen direkt nach Karlsruhe hinein zu fahren. Umgekehrt werden sich sicher aber auch etliche unserer badischen Kunden freuen, für ihre Ausflüge etwas weiter in die Pfalz hinein die Stadtbahn nutzen zu können", betont Dr. Casazza.
Rund 70.000 Menschen wohnen allein im unmittelbaren Einzugsbereich entlang der dicht besiedelten Strecke Wörth-Germersheim. Durch das Projekt wird eine deutliche Steigerung der Fahrgastzahlen erwartet. Die Arbeitsplätze in Karlsruhe, Wörth, aber auch in Ludwigshafen, Mannheim sowie der Regionalflughafen Söllingen werden besser erreichbar. Landrat Brechtel: "Durch die Verlagerung der Fahrgastzahlen vom Individualverkehr auf den ÖPNV ist das Projekt als wesentlicher aktiver Beitrag zum Klimaschutz zu werten. Angesichts der verbesserten Anbindung innerhalb der Europäischen Metropolregion Rhein-Neckar, der Technologieregion Karlsruhe und der Europäischen Modellregion PAMINA ist mit weiteren positiven Effekten zu rechnen."
"Durch den Bau von sieben weiteren Haltepunkten werden für die Schiene zusätzliche Fahrgäste erschlossen. Neben den bestehenden, ebenfalls zu modernisierenden fünf Stationen halten die attraktiven gelben Stadtbahnwagen künftig auch in Wörth Nord, Rheinzabern Süd und Mitte, Rülzheim Süd, Bellheim Nord sowie Germersheim Süd und Mitte. Alle Stationen werden kundengerecht modernisiert und die Bahnsteige so gestaltet, dass bei Fahrten mit den Stadtbahnwagen ein stufenloses Ein- und Aussteigen möglich ist. Dies kommt insbesondere mobilitätseingeschränkten Personen sowie dem umweltverträglichen Fahrradtourismus am Oberrhein zu Gute.
Für Germersheim bringt insbesondere der neue Haltepunkt Germersheim Mitte eine deutliche Verbesserung der Erreichbarkeit der Innenstadt. Zudem wird mit diesem zusätzlichen Kundenzugang eine attraktive Umsteigemöglichkeit "über Eck" zwischen der künftigen S-Bahn Bruchsal - Germersheim und der neuen Stadtbahn entstehen", so Dr. Winfried Hirschberger, Verbandsvorsteher des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd.
Als nächster Schritt werden die Planungen konkretisiert. Die Strecke muss auf einer Länge von 27 Kilometern elektrifiziert werden.
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 43 bis 56 Millionen Euro. 60 % der Kosten übernimmt der Bund, 25 % das Land Rheinland-Pfalz, 15 % tragen die Kommunen und der Landkreis.
Mit dem Fahrplanwechsel Ende 2010 werden gemäß Zeitplan die ersten Stadtbahnen zwischen Wörth und Germersheim rollen.