Die genossenschaftliche Wirtschaftsform basiert auf dem Gedanken, dass sich gemeinsam mehr erreichen lässt als allein. Dieser Gedanke der Gemeinschaft wurde in Deutschland bereits vor rund 150 Jahren entwickelt. Genossenschaften entstanden in den unterschiedlichsten Wirtschaftsbereichen, wie der Wohnungswirtschaft, dem Banken- und Agrarsektor sowie dem Handwerk. Über die Prinzipien der Solidarität, Selbsthilfe und Selbstverantwortung teilen sie Arbeitskraft, Arbeitsmittel aber auch Geldvermögen. Heute sind allein in Baden-Württemberg beispielsweise rund 200 Wohnungsgenossenschaften beim vbw Verband baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. organisiert.
Bei den Wohnungsgenossenschaften wurde in den Anfängen mit vereinter Muskelkraft sowie gemeinsamen Finanz- und Arbeitsmitteln für den notwendigen Wohnraum gesorgt. Bis heute haben sich die Wohnungsbaugenossenschaften dem Konzept des "guten Wohnraums zu fairen Preisen" verschrieben. Die Unternehmen sind - anders als beispielsweise Kapitalgesellschaften - nicht auf eine finanzielle Gewinnmaximierung ausgelegt. Vielmehr reinvestieren sie die Einnahmen wieder in ihre Wohnungsbestände. Davon profitieren die Mitglieder, die eben meist nicht nur Mieter, sondern auch Miteigentümer am genossenschaftlichen Eigentum sind. Genossenschaften zählen zu den insolvenzsichersten Rechtsformen und übernehmen wichtige soziale Aufgaben.
In Deutschland gibt es rund 7.500 Genossenschaften, darunter rund 2.000 Wohnungsgenossenschaften, von denen etwa 200 ihren Sitz in Baden-Württemberg haben. Insgesamt vereinen sie mit ihren 20 Millionen Mitgliedern fast ein Viertel der deutschen Bevölkerung. Mehr als 800.000 Menschen arbeiten in Genossenschaftsorganisationen.