Insbesondere für den Güterverkehr böten die aktuellen Planungen keinerlei Lösungsansätze. VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb sagte: "Die Verkehrsprognosen gehen von einem Zuwachs des Güterverkehrs um mehr als fünfzig Prozent in den nächsten Jahren aus. Mit einer Entscheidung für Stuttgart 21 und die Neubaustrecke nach Ulm verschwindet aber kein einziger Lkw von der Autobahn. Während auf der bestehenden Neubaustrecke von Stuttgart nach Mannheim nachts Güterzüge fahren und damit die Straßen entlasten, sind Stuttgart 21 und die geplante Neubaustrecke nach Ulm nicht güterverkehrstauglich."
Es sei auch keine Entlastung durch eine Verlagerung von Güterzügen auf die Filstaltrasse zu erwarten, denn die Geislinger Steige sei für den Schienengüterverkehr ein noch viel größeres Hindernis als für den Personenverkehr. ?Es ist kein Wunder, dass der Schienengüterverkehr in Baden-Württemberg viel geringere Marktanteile hat als in anderen Bundesländern", erklärte Matthias Lieb. Für den Ost-West-Transitverkehr auf der Achse zwischen Stuttgart und Ulm sei eine Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene aber dringend nötig, um die verkehrs- und umweltpolitischen Ziele sowohl der Landes- als auch der Bundesregierung zu erreichen.
Für den Personenverkehr ist ein modernisierter Kopfbahnhof die bessere Lösung als Stuttgart 21. Und dem Güterverkehr nutzen weder der Tunnelbahnhof noch die geplante Neubaustrecke. Eine Investition von mehr als fünf Milliarden Euro in weitgehend nutzlose Projekte kann nur als Steuerverschwendung bezeichnet werden", bilanzierte der VCD-Vorsitzende Matthias Lieb. Da die Planfeststellung für die Neubaustrecke noch nicht abgeschlossen sei, forderte der VCD eine Umplanung, so dass zumindest nachts Güterverkehr von der Straße auf die Schiene verlagert werden könne.