VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb sagte: "Während am Sonntag in Karlsruhe und in Stuttgart die Ankunft des TGV bejubelt wird, können sich Tausende Pendler von ihren gewohnten Nahverkehrsverbindungen verabschieden.
Da auch viele Wochenend- und Spätverbindungen entfallen, ergeht es dem Freizeitverkehr nicht viel besser als dem Berufsverkehr. Die Landesregierung zwingt die Menschen auf unattraktive Zugverbindungen auszuweichen oder wieder ins Auto umzusteigen. Das kann nicht Ziel einer Landesregierung sein, die sich bekanntlich einer Nachhaltigkeitsstrategie verschrieben hat."
Beim aktuellen Fahrplanwechsel seien - zum Beispiel auf der Strecke von Tübingen nach Stuttgart - erstmalig auch sehr stark ausgelastete Züge von Streichungen betroffen. Der VCD kritisiert, dass sich die Landesregierung nicht am Vorbild anderer Bundesländer orientiert habe, die die Kürzung der Regionalisierungsmittel durch zusätzliche Einnahmen aus der erhöhten Mehrwertsteuer oder durch Kosteneinsparungen im Rahmen von Wettbewerb und Ausschreibungen kompensiert hätten.
Auch die Einstellung des Fahrkartenverkaufs in Nahverkehrszügen wird vom VCD scharf kritisiert. Wer jetzt ohne gültigen Fahrausweis unterwegs sei, werde grundsätzlich als Schwarzfahrer behandelt. Mit immer weniger Service und Angeboten wird es nach Ansicht des VCD zunehmend schwieriger, die Menschen vom Umstieg vom Auto in den Zug zu überzeugen.
VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb: "Die Kürzungen in Baden-Württemberg sind einzig und allein von der Landesregierung zu verantworten. Durch den Verzicht auf Ausschreibungen im Nahverkehr kauft das Land die Verkehrsleistungen bei DB Regio zu überhöhten Preisen ein. Deshalb fehlt nun das Geld für die Aufrechterhaltung des bisherigen Fahrplans." Der VCD fordert die Rücknahme der Fahrplankürzungen und eine eindeutige Schwerpunktsetzung der Landesregierung hin zu einer umwelt- und sozialverträglichen Verkehrspolitik.