„Mit dem „Anti-Lärm-Pakt“ und einem „Lärm-Index“ versucht das Regionale Dialogforum (RDF) recht erfolgreich, von fundamentalen Zweifeln am Ausbauprojekt abzulenken“, so Werner Geiß, Landesvorsitzender des Verkehrsclub Deutschland (VCD). „Anträge zu wirklich relevanten Kriterien werden abgewiesen.“ Geiß nennt vier Aspekte, die zu einer völligen Neubewertung des Ausbauvorhabens führen könnten:
1. Es müsse untersucht werden, wie viele Jobs durch den Ausbau wegfallen werden. Das RDF lehne diese Forderung jedoch mit der Begründung ab, dass Beschäftigungseffekte nicht entscheidungsrelevant seien. Dagegen seien beim Beschluss zum Flughafen Halle-Leipzig die Jobprognosen ausschlaggebend gewesen, weil sie positiv ausfielen. „Bei der Entscheidung zum Flughafen Frankfurt sollen die Prognosen hingegen ignoriert werden, weil namhafte Wissenschaftler nachgewiesen haben, dass bundesweit saldiert möglicherweise mehr Jobs wegfallen werden als entstehen“, so Geiß, „Seit in Frankfurt die Mär von der Jobmaschine widerlegt wurde, zählen die Beschäftigungseffekte plötzlich nicht mehr.“ Schon weil Politik und Luftfahrtlobby weiterhin die vermeintliche Jobvermehrung propagiere, müsse das RDF nun endlich die Öffentlichkeit aufklären.
2. Nach der Vorstellung der Klimaschutzziele der Bundesregierung (minus 40 Prozent Kohlendioxid bis 2020) habe der VCD gefordert, den Ausbaus erneut zu überprüfen. Dies habe RDF-Chef Prof. Wörner auch öffentlich im Rahmen einer Veranstaltung versprochen. Geiß: „Bisher warten wir vergeblich.“
3. Ähnlich sei es der Anfrage ergangen, die Notwendigkeit des Ausbaus im Hinblick auf die künftige Luftfahrttechnologie zu prüfen. „Die enorme Nachfrage nach kleineren Langstreckenjets belegt einen starken Trend zu umsteigefreien Direktverbindungen.“, stellt Geiß fest. „Riesige Luftfahrtdrehkreuze verlieren daher ebenso an Bedeutung wie der Ladenhüter Airbus 380.“ Auch für Kurz- und Mittelstrecken zeichne sich ein Technologiewechsel ab. Der Klimawandel erzwinge den Ersatz der Strahlturbinen. „Die künftigen Propfan oder Unducted Fan-Antriebe sind sicher ein Fortschritt fürs Klima, aber höllisch laut - also nichts für einen so zentral gelegenen Standort wie Frankfurt. Als Chef eines Luftfahrtindustrieverbandes sollte Prof. Wörner solche Entwicklungen beurteilen können.“
4. Schließlich beobachtet Geiß eine schleichende Erosion der Kommunen im Umfeld des Flughafens. Die künftigen, umfangreichen Siedlungsbeschränkungsgebiete führen schon jetzt zur Entwertung der Immobilien. „Vertreter kreativer Berufe und Branchen meiden die ehemals attraktiven Areale“, stellt Geiß fest. „Weltweit hat man längst für ausreichende Distanz zu den Metropolregionen gesorgt und die Flughäfen verlegt, wie z.B. in München, Hongkong oder Athen. Da ist es doch absurd, dass der Airport mitten im Rhein-Main-Gebiet bleiben und dort auch noch wachsen soll.“ Für Geiß ist es konsequent, geeignete Ausgleichsflächen für die betroffenen Gemeinden zu suchen. Auch dieses Ansinnen habe das RDF vertagt.
Geiß: „Statt sich durch einen fragwürdigen Anti-Lärm-Pakt ablenken zu lassen, sollten Kommunen, Bürger und kritische Volksvertreter das RDF dazu anhalten, all die entscheidenden Kriterien zu prüfen, die leider noch nicht im Planungsprozess behandelt wurden.“
1. Es müsse untersucht werden, wie viele Jobs durch den Ausbau wegfallen werden. Das RDF lehne diese Forderung jedoch mit der Begründung ab, dass Beschäftigungseffekte nicht entscheidungsrelevant seien. Dagegen seien beim Beschluss zum Flughafen Halle-Leipzig die Jobprognosen ausschlaggebend gewesen, weil sie positiv ausfielen. „Bei der Entscheidung zum Flughafen Frankfurt sollen die Prognosen hingegen ignoriert werden, weil namhafte Wissenschaftler nachgewiesen haben, dass bundesweit saldiert möglicherweise mehr Jobs wegfallen werden als entstehen“, so Geiß, „Seit in Frankfurt die Mär von der Jobmaschine widerlegt wurde, zählen die Beschäftigungseffekte plötzlich nicht mehr.“ Schon weil Politik und Luftfahrtlobby weiterhin die vermeintliche Jobvermehrung propagiere, müsse das RDF nun endlich die Öffentlichkeit aufklären.
2. Nach der Vorstellung der Klimaschutzziele der Bundesregierung (minus 40 Prozent Kohlendioxid bis 2020) habe der VCD gefordert, den Ausbaus erneut zu überprüfen. Dies habe RDF-Chef Prof. Wörner auch öffentlich im Rahmen einer Veranstaltung versprochen. Geiß: „Bisher warten wir vergeblich.“
3. Ähnlich sei es der Anfrage ergangen, die Notwendigkeit des Ausbaus im Hinblick auf die künftige Luftfahrttechnologie zu prüfen. „Die enorme Nachfrage nach kleineren Langstreckenjets belegt einen starken Trend zu umsteigefreien Direktverbindungen.“, stellt Geiß fest. „Riesige Luftfahrtdrehkreuze verlieren daher ebenso an Bedeutung wie der Ladenhüter Airbus 380.“ Auch für Kurz- und Mittelstrecken zeichne sich ein Technologiewechsel ab. Der Klimawandel erzwinge den Ersatz der Strahlturbinen. „Die künftigen Propfan oder Unducted Fan-Antriebe sind sicher ein Fortschritt fürs Klima, aber höllisch laut - also nichts für einen so zentral gelegenen Standort wie Frankfurt. Als Chef eines Luftfahrtindustrieverbandes sollte Prof. Wörner solche Entwicklungen beurteilen können.“
4. Schließlich beobachtet Geiß eine schleichende Erosion der Kommunen im Umfeld des Flughafens. Die künftigen, umfangreichen Siedlungsbeschränkungsgebiete führen schon jetzt zur Entwertung der Immobilien. „Vertreter kreativer Berufe und Branchen meiden die ehemals attraktiven Areale“, stellt Geiß fest. „Weltweit hat man längst für ausreichende Distanz zu den Metropolregionen gesorgt und die Flughäfen verlegt, wie z.B. in München, Hongkong oder Athen. Da ist es doch absurd, dass der Airport mitten im Rhein-Main-Gebiet bleiben und dort auch noch wachsen soll.“ Für Geiß ist es konsequent, geeignete Ausgleichsflächen für die betroffenen Gemeinden zu suchen. Auch dieses Ansinnen habe das RDF vertagt.
Geiß: „Statt sich durch einen fragwürdigen Anti-Lärm-Pakt ablenken zu lassen, sollten Kommunen, Bürger und kritische Volksvertreter das RDF dazu anhalten, all die entscheidenden Kriterien zu prüfen, die leider noch nicht im Planungsprozess behandelt wurden.“
