Die Nachfrageimpulse kamen im 1. Halbjahr 2007 aus dem In- und dem Ausland. Der Inlandsumsatz erhöhte sich um 15 Prozent, während der Auslandsumsatz um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum anstieg.
Dies wird auch durch die amtlichen Exportzahlen des Statistischen Bundesamtes bestätigt. Demnach stieg die deutsche Ausfuhr von Industriearmaturen von Januar bis Mai 2007 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zehn Prozent auf 958 Mio. Euro.
In das wichtigste Abnehmerland VR China waren die Exporte von Industriearmaturen jedoch erstmals rückläufig (- 13 Prozent auf 84 Mio. Euro). Diese Entwicklung kommt nicht überraschend. Seit China im Jahr 2004 zum Exportmarkt Nummer 1 aufgestiegen ist, haben sich die deutschen Armaturenexporte sehr dynamisch entwickelt. Seit gut einem Jahr hat sich das Exportwachstum nach China aber stetig verlangsamt. Auch die Auftragseingänge im Großanlagenbau aus China – ein Großteil der Industriearmaturen wird indirekt über den Anlagenbau exportiert – gingen in 2006 um gut sieben Prozent auf 1,9 Mrd. Euro zurück. „Ein weiterer Rückgang des chinesischen Armaturenmarktes und der deutschen Lieferungen ist auch in Zukunft wahrscheinlich“, kommentiert Boris Abadjieff, stellvertretender Geschäftsführer des Fachverbandes.
Die Einbußen im Chinageschäft konnten die deutschen Hersteller auf den anderen Märkten mehr als ausgleichen. Die Exporte in die EU-27 stiegen mit knapp 14 Prozent überproportional. Auch das Wachstum der Exporte nach Russland (+ 70 Prozent auf 45 Mio. Euro) und Indien (+ 74 Prozent auf 19 Mio. Euro) ist aus deutscher Sicht sehr erfreulich. Das Auslandsgeschäft der deutschen Hersteller mit den USA ging im 1. Halbjahr 2007 hingegen um knapp zehn Prozent zurück, obwohl der US-Markt für Industriearmaturen in 2007 voraussichtlich um drei bis vier Prozent steigen wird. Hier hinterlässt die Euro-Aufwertung erste Bremsspuren im Auslandsgeschäft. Gleiches gilt für die derzeit leicht rückläufige Exportentwicklung im Dollar-Raum Ost- und Südostasien (- 5 Prozent) sowie im Nahen und Mittleren Osten (- 7 Prozent).
Die Einfuhren von Industriearmaturen stiegen von Januar bis Mai 2007 um 21 Prozent auf 409 Mio. Euro. Die drei wichtigsten ausländischen Anbieter auf dem deutschen Markt waren Italien (+ 24 Prozent auf 73 Mio. Euro), die USA (- 3 Prozent auf 48 Mio. Euro) und die Schweiz (+ 26 Prozent auf 39 Mio. Euro).
Prognose
Die Auftragseingänge der Hersteller von Industriearmaturen wachsen im In- und Ausland nach wie vor zweistellig. Der Auftragsbestand liegt bei über 4 Produktionsmonaten und die Kapazitäten sind mit 92 Prozent sehr stark ausgelastet. Das vom Ifo-Institut gemessene Geschäftsklima in der Branche bewegt sich ebenfalls auf unverändert hohem Niveau. Vor diesem Hintergrund und angesichts der weltweit guten Absatzperspektiven insbesondere in den Abnehmerbranchen Kraftwerkstechnik, Petrochemie und Chemieindustrie korrigiert der Fachverband Armaturen seine Umsatzprognose nach oben. Der Inlandsumsatz wird in 2007 voraussichtlich um nominal 12 Prozent steigen, während im Ausland ein Umsatzplus von 15 Prozent möglich ist. Der Gesamtumsatz wird demnach um rund 13 Prozent zulegen.