Der Biochemiker Jorisson begann sein Berufsleben als Universitätsdozent in Leiden, Wein war anfangs nur sein Hobby. Im Laufe der Jahre machte er das Hobby zum Beruf und war als Wein-Consultant, -agent und -autor tätig, der sich gerne raren Weinen alter Jahrgänge widmete. Sein Steckenpferd Deutschland lehrte er auch an der Weinakademie. Überhaupt liegen seine größten Verdienste für die Weinwelt in seinem Engagement für die deutschen Weine. Glücklicherweise durfte er deren Aufstieg noch miterleben.
Schon in den 80er und 90er Jahren organisierte er legendäre Proben für das Deutsche Weininstitut in Holland. Wie kein anderer machte er sich stark für den Fokus auf Terroir. (Fast wie ein Rufender in der Wüste) In einer Ära, in der man nur von Alkohol und Öchslegraden sprach, war er mit seiner Vision von der Relevanz des Terroirs für die Weinqualität seiner Zeit weit voraus. Eine weitere Vision war sein detaillierten Vorschlag für eine Lagenklassifikation Mitte der 80er Jahre, die Erste überhaupt für Deutschland. Diese wurde 1986 im „Atlas van Rijn- en Moezelwijnen“ von Robert Lenaers publiziert, was ihm in den Kreisen der deutschen Winzer und besonders der Spitzen-Weinerzeuger große Anerkennung brachte.
„Viele Gedanken von Hans Jorisson haben Einfluss auf die Klassifikationspyramide der Prädikatsweingüter (VDP) und unsere Lagenklassifikation genommen. Wir sind ihm unendlich dankbar für die Gespräche, die wir mit ihm führen durften, für seine Impulse, die er uns gegeben hat, und für sein Vordenken, das der gesamten deutschen Weinwirtschaft zugute kommt. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren, “ erklärt Michael Prinz zu Salm-Salm, Ehrenpräsident der Prädikatsweingüter Deutschlands.