Doro Wirth betreibt in München-Haidhausen die Bar "Balan". Bisher hat sie 300 Euro monatlich für das Sky-Abo gezahlt. Ab 1. September, dann treten die neuen Preise in Kraft, zahlt sie 449 Euro pro Monat. Eine Preissteigerung von fast 50 Prozent. Dafür müsste sie schon sehr viele Bier mehr verkaufen. Ihre Reaktion in der Not: sie kündigte. Sky hingegen muss den Kauf der teuren Bundesligarechte refinanzieren. Ab dieser Saison zahlt Sky 485,7 Millionen Euro pro Spielzeit, statt 250 Millionen zuvor. Und das versucht man einerseits über Preiserhöhungen in der Gastronomie zu kompensieren, spekuliert aber auch darauf, dass sich mehr Zuschauer ein Abo für zuhause leisten.
Momentan trifft es also immer dieselben. Sky-Bars sind oft getränkeorientierte Schankbetriebe, wo Fußball, Rauchen und Bier zusammenkommen. Die Wirte sind gleich doppelt Leidtragende und müssen nun ausrechnen, ob sich der Live-Fußball für sie finanziell noch lohnt. Für Franz Bergmüller, Vorsitzender des Vereins zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur VEBWK, ist das alles sehr bedenklich: "Es scheint so, dass die kleine Kneipe systematisch kaputt gemacht werden soll. Erst Rauchverbot mit durchschnittlich 30 Prozent Umsatzeinbußen, dann noch Reduzierung der Spielautomaten und deren Einnahmen für den Wirt, jetzt die exorbitante Sky-Erhöhung. Solche Belastungen verträgt die normale Kneipe nicht. Eine ohnehin geringe Gewinnmarge von etwa fünf Prozent wird aufgefressen, am Schluss steht ein dickes Minus."
Wie viele Wirte bereits Konsequenzen gezogen haben und das Sonderkündigungsrecht bei Sky genutzt haben, ist nicht bekannt. Sky will sich dazu nicht äußern.
Kontakt: VEBWK Presse, Bodo Meinsen, presse@vebwk.com