DER NAPOLEON DER WIRTE erlebte 1984 sein Waterloo. Richard Süßmeier, mittlerweile als Idealbild des Gastwirts gefeiert, dieser Dreiklang aus Gestalt, Geist und Goschn, der es liebte, auch prominente Politiker zu derblecken, machte sich über den damaligen Kreisverwaltungsreferenten Peter Gauweiler lustig, der die Wiesnwirte mit einem erbitterten Bierkrieg überzogen hatte. DER NAPOLEON DE WIRTE ließ vor versammelter Presse seinen Schankkellner Biwi demonstrieren, wie man aus einem ganzen Huhn drei halbe Hühner macht. Und hing Plakate mit Gauweilers Konterfei ins Zelt mit dem Spruch: Gauweiler is watching you. Die Folge: Kontrollen in seinem Zelt wegen angeblich schlechten Einschenkens und: Polizisten holten angeblich illegal beschäftigte Ausländer aus Süßmeiers Wiesn-Zelt.
Richard verlor seine Wiesn-Konzession, sein Amt als Wiesn-Sprecher, seinen Vorsitz beim Hotel- und Gaststättenverband, gab sein Gasthaus in der Innenstadt auf und zog sich mit seiner Familie ins Forsthaus Wörnbrunn zurück. Die Versuche, wieder Wiesn-Wirt zu werden, schlugen fehl, private Schicksalsschläge und geschäftliche Katastrophen folgten - ein Teil seines Forsthauses brannte ab - aber er blieb eine der markantesten bayerischen Persönlichkeiten - eine Legende. "Ich liebe das Leben - trotz allem." www.dostfilme.de