Die Bundeskanzlerin soll auf ihrer Reise nach Äthiopien, Liberia und Südafrika insbesondere die Themen Gesundheit und Bildung ansprechen, aber auch auf die Stärkung demokratischer Strukturen und die Korruptionsbekämpfung drängen. Klima- und Umweltschutz, wirtschaftliche Entwicklung und faire Welthandelsregeln sind für die Mehrheit der Befragten weitere wichtige Aspekte. Die Einhaltung entwicklungspolitischer Versprechen durch die Bundesregierung und die Umsetzung der Millenniums-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen hält fast jeder Dritte für "äußerst wichtig".
"Entwicklungspolitisches Engagement ist kein Randthema mehr", betont Claudia Warning, Vorsitzende des Verbandes Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO) mit Blick auf die Umfrageergebnisse, "sondern muss heute zusammen mit dem Klimaschutz ganz oben auf der Agenda verantwortungsvollen politischen Wirkens stehen. Alles andere ist bei der Bevölkerung unglaubwürdig und wird der globalen Herausforderung nicht gerecht."
Die Verbandvorsitzende begrüßt ausdrücklich die Reise der Bundeskanzlerin nach Afrika und wünscht ihr in einem Brief viel Erfolg. Notwendig seien deutliche Signale zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei ihren Gesprächen mit der Afrikanischen Union und plädiert dafür, "die Regierungen zu ermutigen, im Sinne einer nachhaltigen Armutsbekämpfung mehr in die beschäftigungswirksame Entwicklung des ländlichen Raums und mehr in die Gesundheits- und Bildungsprogramme zu investieren". Ausdrücklich lädt sie die Bundeskanzlerin zum Besuch von beispielhaften zivilgesellschaftlichen Projekten ein, um sich so einen praktischen Einblick in die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen zu verschaffen.