Thomas Möller: „Die Bundesregierung hat die investive Anstoßwirkung der Eigenheimzulage und deren Bedeutung für die Beschäftigung unterschätzt. Für viele junge Familien ist nach dem Wegfall der staatlichen Förderung die finanzielle Grundlage für das Bauen weg gebrochen. Die durch die Abschaffung der Zulage erreichten steuerlichen Einsparungen stehen in keinem Verhältnis zu den ebenfalls dadurch hervorgerufenen Folgeerscheinungen, wie rückläufige Bautätigkeit, Jobabbau, Lohnsteuereinbußen und steigenden Sozialausgaben. Ein Bauarbeiter zahlt im Jahr rund 4.800 Euro allein an Lohnsteuer. Ist er arbeitslos, sind ihm dagegen allein im ersten Jahr bis zu 10.000 Euro Arbeitslosengeld zu zahlen.
Vor der Abschaffung der Eigenheimzulage 2005 hat die Bundesregierung versprochen, deren Folgen zu mildern, indem sie selbst genutztes Wohneigentum als Alterssicherung in die Riester-Förderung mit aufnimmt. Dies ist an Unstimmigkeiten der Regierungskoalition bezüglich eines entsprechenden Modells gescheitert. Die Leidtragenden des geschwächten Wohnungsbaus sind vor allem die kleinen und mittelständischen Betriebe, die ihre Bauleistungen überwiegend mit heimischen Beschäftigten erbringen. Wir fordern eine Alternative zur gestrichenen Eigenheimzulage, damit der beginnende Aufschwung am Bau nicht ins Stocken gerät und keine Arbeitsplätze gefährdet werden.“