Von den bislang im Land Brandenburg abgerissenen 35.000 Wohnungen seien 29.000 von BBU-Mitgliedsunternehmen rückgebaut worden: „Das sind über 80 Prozent.“ Bis 2010 sollen insgesamt 55.000 Wohnungen vom Markt genommen werden. „Der von unseren Mitgliedsunternehmen bis dahin geplante Rückbau von 48.000 Wohnungen stellt dann einen Anteil von fast 90 Prozent dar. Unsere Mitgliedsunternehmen schultern den Löwenanteil des Stadtumbaus.“ An Fördermitteln hätten sie für den Rückbau seit 2002 gut 104 Millionen Euro erhalten. Für Aufwertungsmaßnahmen seien im selben Zeitraum von ihnen 1,6 Milliarden Euro aufgewendet worden.
Der Leerstand in Lübbenau betrage bei den dortigen vier BBU-Mitgliedsunternehmen derzeit 14,8 Prozent. „Ohne den Rückbau könnte er bei rund 20 Prozent liegen“, schätzte Burkardt. 566 Wohnungen seien seit 2002 abgerissen worden. Bis 2010 sollen weitere 560 folgen. Seit 2002 investierten die BBU-Mitgliedsunternehmen hier rund 46 Millionen Euro in Aufwertungsmaßnahmen.
„Auch im Landkreis Oberspreewald-Lausitz ist die Bevölkerung stark zurückgegangen“, hob Burkardt hervor. Seit 1991 sei die Einwohnerzahl um knapp 20 Prozent geschrumpft. Vor allem bei den jungen Leuten unter 25 sei die Lage dramatisch: Ihre Zahl habe um fast 45 Prozent abgenommen. Gleichzeitig sei die Zahl der über 65jährigen um gut 44 Prozent in die Höhe gegangen. „Für die Zukunft heißt das: Weniger junge Menschen, weniger neue Familien, weniger Nachwuchs. Und entsprechend mehr Leerstand.“ Daher bleibe der Stadtumbau auch weiterhin ein zentrales Thema. Das Programm müsse über 2009 hinaus in mindestens derzeitigem Umfang fortgesetzt werden. „Zwar ist schon viel erreicht worden. Das ist aber erst der halbe Weg. Schon ab 2015 droht angesichts der demografischen Entwicklung eine neue Leerstandswelle.“
Unter dem Dach des BBU sind 368 Wohnungsbaugesellschaften und -genossenschaften der Länder Berlin und Brandenburg vereint. Die BBU-Mitgliedsunternehmen bewirtschaften gut 1,1 Millionen Wohnungen. Das sind über 40 Prozent aller Mietwohnungen in Berlin und fast 50 Prozent der Mietwohnungen im Land Brandenburg.