Vor allem im äußeren Entwicklungsraum des Landes sei die demografische Entwicklung besorgniserregend. „Die Zahl der Menschen unter 25 Jahren ist hier seit 1991 um gut 40 Prozent auf jetzt knapp 346.000 gesunken. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der über 65-Jährigen hier um mehr als die Hälfte auf über 340.000 gestiegen“, konstatierte Burkardt. Damit sei auch die weitere Bevölkerungsentwicklung vorgezeichnet: „Wenn immer weniger junge Menschen in dieser Region leben, werden auch entsprechend weniger Familien gegründet. Das heißt: Der Anteil der jungen Bevölkerung dürfte in den nächsten Jahrzehnten noch weiter abnehmen.“ Im Vergleich dazu ist die Einwohnerzahl im Land Brandenburg seit 1991 insgesamt lediglich um knapp 5.600 zurückgegangen.
Hintergrund dieser Entwicklung sei bislang vor allem auch die Binnenwanderung, so Burkardt. Während seit 1991 fast 240.000 Menschen den äußeren Entwicklungsraum Brandenburgs verließen, verzeichnete der engere Verflechtungsraum mit Berlin im selben Zeitraum einen Bevölkerungszuwachs von über 233.000 Personen. „Aufgrund des Wegfallens junger Menschen wird die Binnenwanderung in den nächsten Jahren aber an Bedeutung verlieren. Dann werden hier schlicht biologische Ursachen den weiteren Bevölkerungsrückgang bedingen.“ Offizielle Schätzungen gehen davon aus, dass die Bevölkerungszahl im äußeren Entwicklungsraum bis 2030 um weitere 360.000 Personen abnehmen wird.
„Jungen Menschen und Familien müssen auch im äußeren Entwicklungsraum Perspektiven geboten werden“, forderte Burkardt. Ihnen müsse das Verbleiben in ihrer Heimatregion ermöglicht werden. „Die Politik muss sich aber auch Gedanken darüber machen, wie sie diese Regionen langfristig auch wieder für junge Familien attraktiv macht.“ Notwendig sei daher etwa bei der Infrastrukturplanung besondere Weitsicht. Die Wohnungswirtschaft werde hier bereits aktiv. „Unsere Mitgliedsunternehmen investieren nicht nur in altengerechtes Wohnen. Sie haben auch die Bedürfnisse junger Menschen und junger Familien im Blick. Bei Wohnumfeldaufwertungen im Rahmen des Stadtumbauprogramms werden beispielsweise Grünflächen und Spielplätze angelegt. Das macht sie für Familien mit Kindern interessant.“
Unter dem Dach des BBU sind 368 Wohnungsbaugesellschaften und -genossenschaften der Länder Berlin und Brandenburg vereint. Die BBU-Mitgliedsunternehmen bewirtschaften gut 1,1 Millionen Wohnungen. Das sind über 40 Prozent aller Mietwohnungen in Berlin und fast 50 Prozent der Mietwohnungen im Land Brandenburg.